Die Raubvögel aus Farmsen sind bislang die positive Überraschung in der Oberliga Hamburg. Die Mannschaft von Trainer Mike Breitmeier holte 13 Punkte aus sieben Partien. Eine Fortzsetzung des Trends wird angestrebt.

Abendblatt: Hallo Herr Abshagen, 4:1 gegen den SC Concordia, eine atemberaubende erste Halbzeit und 13 Punkte aus sieben Spielen. Wo soll das noch hinführen mit Ihrem SC Condor?

Marcel Abshagen: Wir haben eben eine junge und gute Truppe. Aber heute war auch etwas Glück dabei. Nach dem 0:1 gelang uns gleich der Ausgleich. So war das Spiel sofort nach dem Rückstand wieder offen. Danach waren wir cleverer.

Abendblatt: Hätten Sie nach den Abgängen von Schwoy und Griesch mit einem solchen Start gerechnet?

Abshagen: Nein. Das hätte ich aber auch nicht, wenn die beiden bei uns geblieben wären. Es ist natürlich klar, dass wir ohne sie einen anderen Fußball spielen. Er ist weniger abhängig von einzelnen Spielern wie Schwoy. Wir spielen viel über die Außen, profitieren zudem von den tollen Standards durch Grudzinski.

Abendblatt: Auch der Trainerwechsel war vor der Saison ein Thema. "Ewig-Condoraner" Matthias Bub ging, Mike Breitmeier kam. Ihr Team scheint aber keine Umstellungsprobleme zu haben.

Abshagen: Haben wir auch nicht. Beide Trainer sind menschlich absolute Kanonen und passten jeweils zur Truppe wie die Faust aufs Auge. Wir haben eine gute Mischung in der Truppe, aber eben auch viele junge Spieler dabei, die noch geführt werden müssen. Mike macht das hervorragend.

Abendblatt: Die neue Heimstärke ist ebenfalls auffällig: zehn Punkte in vier Spielen. Wird der Berner Heerweg zur Festung?

Abshagen: Das ist unser Ziel. Mike hat vor der Saison die Ansage gemacht, dass wir das Überraschungsteam der Saison werden wollen, bisher setzen wir das prima um. (schmunzelnd) Wenn wir am Schluss dann für die Regionalliga melden müssen, habe ich auch nichts dagegen.

Abendblatt: Fühlen Sie sich in dieser Mannschaft mit so vielen jungen Hüpfern nun eigentlich als Führungsspieler?

Abshagen: Vom Alter her komme ich so langsam in diese Phase. Aber ich würde da eher unsere alten Hasen Grudzinski und Neumann hervorheben. Ich bin jung geblieben, deshalb zählt mich ruhig immer zu den jungen Spielern mit dazu.