Mit über zehn Minuten Verspätung wurde das diesjährige Oddset-Pokalfinale im Millerntor angepfiffen.

Hamburg - Zu groß war der Zuschauerandrang vor der einzigen geöffneten Tribüne, der Südtribüne. Und für die 2934 Zuschauer wurde im ersten Durchgang wenig geboten. Der Oberliga-Club SC Concordia zog sich bis an die Mittellinie zurück und ließ den Regionalliga-Absteiger kommen. Bert Ehm, gerade zum dritten Mal in Serie Hamburger Meister mit dem SC Victoria geworden, war sich trotzdem sicher: "Altona gewinnt."

Ohne die ganz großen Highlights, aber durchgehend spielbestimmend drängte der AFC Cordi in die eigene Hälfte. In der 42. Minute mit Erfolg: Ein Schuss von Benjamin Hoose wurde abgeblockt und landete vor den Füßen von Stefan Siedschlag, der den Ball aus gut 22 Metern ins Netz schoss. "Ein wunderschönes Tor", erklärte Cordi-Trainer Andreas Reinke später. Lob, welches ihm nur zu leicht über die Lippen kam, denn im zweiten Durchgang drehte der SCC das Spiel. Ausgerechnet der zukünftige Altona-Spieler in Reihen des SC Concordia, Stürmer Mario Jurkschat, traf nach einem Torwartfehler von 93-Keeper Oliver Hinz zum 1:1 (59.). Nur eine Minute vor dem Tor war bei Cordi auch Steffen Harms eingewechselt worden, der ebenfalls zum AFC wechselt. Und auch er sollte seinen großen Moment haben. Nach einem langen Ball stand Harms plötzlich völlig frei vor Hinz, legte den Ball am Torwart vorbei und Marcus Rabenhorst drückte das Leder aus drei Metern unglücklich ins eigene Tor. "Wir haben alle drei Tore selbst geschossen. Nicht zum ersten Mal verlieren wir ein Spiel wegen individueller Fehler", ärgerte sich AFC-Trainer Thomas Seeliger. Sein Team war nicht mehr in der Lage das Spiel zu drehen und verlor am Ende nicht unverdient.

Während die 93-Spieler niedergeschlagen auf den Boden sanken, kannte der Jubel beim SC Concordia keine Grenzen mehr. Eng umschlungen herzte sich Andreas Reinke im Mittelkreis mit seinem Keeper Sebastian Voß. "Ein wunderbares Gefühl! Einfach der Wahnsinn", freute sich Reinke und der starke Mario Jurkschat erklärte grinsend: "Nach meinem Tor muss ich in der nächsten Saison wohl einiges wieder gut machen bei Altona, so wie mich die Fans bei meiner Auswechslung ausgebuht haben." Immerhin bewies er den AFC-Fans, was für Qualitäten er hat. (sg)

Tore: 0:1 Siedschlag (42.), 1:1 Jurkschat (59.), 2:1 Rabenhorst (72./Eigentor). SR.: Hamerich (ETV). Z.: 2934. Gelb-Rot: Siedschlag (82.).