Das Saisonende naht auch im Amateurbereich. Es stellt sich somit auch hier die Frage nach Spielerwechseln und Trainerarrangements. Genaueres erfahren Sie hier.

Hamburg. Für den SV Lurup nimmt das Saisonende doch noch einen positiven Verlauf. Unter Andreas Klobedanz dem Nachfolger vom im Winter entlassenen Oliver Dittberner , hat der SVL den Abstieg bereits drei Spieltage vor dem Saisonende eintüten können. „Jetzt können und müssen wir uns darum kümmern, wie die Mannschaft in der nächsten Saison aussieht“, so Klobedanz. Dafür hat er bereits mit vielen Spielern gesprochen und wird dies weiterhin tun. „In den nächsten zwei Wochen habe ich noch mindestens sechs Spieler im Gespräch“, so „Klobe“, der vor allem auf junge Spieler setzt. Mit Concordias Berkan Algan hat ein erfahrener Spieler zudem abgesagt und Innenverteidiger Ofusehene Oduro-Oponi wird im kommenden Jahr nicht mehr an der Flurstraße spielen. Er geht zurück zu Altona 93.

Die SV Halstenbek-Rellingen kann ganz tief durchatmen. Trotz einer mäßigen Saison in der Oberliga Hamburg ist der Klassenverbleib nach dem 3:1 am vergangenen Wochenende gegen den VfL 93 sicher. „Jetzt können wir den Rest etwas ruhiger angehen, auch wenn wir natürlich die Zügel nicht schleifen lassen“, so Manager Hans Jürgen Stammer . Am Dienstag nach dem Training holte Trainer Thomas Bliemeister schon den Grill raus - am Freitag wird es dann rasant, wenn die Truppe geschlossen zum Kartfahren geht. Sonntag um 15 Uhr empfängt HR dann den Tabellenführer SC Victoria. „Wir gehen konzentriert an das Spiel heran“, verspricht Stammer, dass sein Verein den Meisterkampf nicht durch eine Lustlosvorstellung beeinflussen will.

Der FC St. Pauli II steht unverhofft vor dem Aufstieg in die Regionalliga. Dadurch, dass Bergedorf 85 die Auflagen des Deutschen Fußballbund (DFB) nicht erfüllen konnte, insbesondere die hohen Kosten zweier voller Stellen in der Geschäftsführung hätten den finanziellen Rahmen gesprengt, steht die Mannschaft von Trainer Jörn Großkopf nun als einziger Aufstiegsanwärter fest, weil sonst kein Team die nötige Bewerbungen eingereicht hat. „Wir haben immer gesagt, dass wir die Chance auf den Aufstieg wahrnehmen. Egal wie es zu Stande gekommen ist“, so Großkopf, der hinzufügt: „Die Regionalliga ermöglicht unseren Spielern Gegner einer höheren Qualität. So ist der Sprung in die 2. Bundesliga nicht so groß.“ Der Kader soll aufgrund des möglichen Aufstiegs nicht umgestaltet werden. Großkopf: „Der Kader wird unabhängig von unserer Ligazugehörigkeit geplant. Das stand immer fest.“ Mit Torwart Arvid Schenk hat der FC aber einen ersten Neuzugang von Hansa Rostock II bereits verpflichtet.

Das bittere Aus für den Bramfelder SV im Aufstiegsendspiel gegen den VfL Lohbrügge in der allerletzten Sekunde, steckt den BSV-Trainern und -Spielern immer noch tief im Mark. Nun wollen Trainer Michael Noffz und sein Kotrainer Matthias Herzberg in der nächsten Saison den Aufstieg angehen, auch wenn Herzberg meint: „In der nächsten Serie wird es nicht leichter.“ Der Großteil der Truppe soll und wird beim BSV jedoch in der nächsten Saison die Schuhe schnüren. Nur Jan Stahl wird den Verein berufsbedingt verlassen.

Dem FC Voran Ohe droht schon jetzt eine ganz schwere kommende Landesligasaison, auch wenn die diesjährige Oberligaserie noch gar nicht beendet ist. „Wir wollen versuchen nicht Letzter zu werden“, so Manager Ralf Naundorf , der am Freitag (19.30 Uhr) im Kellerduell den SC Egenbüttel besiegen will. Das wäre dann wohl aber das letzte Highlight für lange Zeit, denn dem FC Voran rennen die Spieler weg. Nach länger bekannten Abgängen (u.a. gehen die beiden Talente Argetim Kaba und Christian Meier zum SC Victoria) haben nun auch die Führungsspieler Selim Aksu und Sven Maric ihr gehen angekündigt. „Neuzugänge haben wir noch nicht wirklich. Es gestaltet sich alles viel schwieriger, als ich es erwartet hätte“, so Naundorf, der zusammen mit Trainer Peter Wiehle nun noch einen schlagkräftigen Kader zusammenstellen muss. „Zurzeit“, so Naundorf, „könnten wir unsere Freundschaftsspieler in der Vorbereitung mit einer Siebener-Mannschaft antreten.“ Immerhin eine gute Nachricht gibt es noch: Publikumsliebling Matthias Heidrich steht als Stand-By-Spieler zur Verfügung, wenn es hart auf hart kommt. Und danach sieht es für den FC leider aus.

Das totale Chaos droht nach dem bitteren Abstiegs aus der Landesliga Hammonia auch Blau-Weiß 96 Schenefeld. Nicht nur fast alle Leistungsträger wie Gerrit Gomoll (zum FC Elmshorn) oder Dennis Papenfuss (zum Wedeler TSV) werden den Verein verlassen, auch Trainer Thomas „Keule“ Oldenburg zieht einen Schlussstrich. Währen der Saison war bereits Manager Ralph Lindenau etwas kürzer getreten. Nun wird über die Zukunft des Vereins beraten und die übrig gebliebenen Verantwortlichen haben drei Trainer im Auge. Ex-Coach Oldenburg lässt an viele seiner ehemaligen Schützlinge jedoch kein gutes Haar und monierte, dass viele Spieler auch in der wichtigen Endphase im Kopf bereits bei ihren neuen Klubs wären.

Allein der Blick auf die nackten Zahlen lassen den SC Vier- und Marschlande als einen der großen Favoriten in die Aufstiegsrunde der Bezirksliga-Zweiten gehen. Wenn am 27. Mai der erste Spieltag ansteht, kann der SCVM, der trotz der erfolgreichen Saison seinen Trainer Christian Zieglowski durch Ohes Ex-Coach Jan Schönteich ersetzt, mit der besten Abwehrleistung aller vier Bezirksliga-Zweiten hausieren gehen. „Wir haben uns zurecht für die Aufstiegsrunde qualifiziert“, so Zieglowski, der trotz aber auch mit viel Wehmut in seine letzten drei Spiele geht, bevor er im Sommer vereinslos ist und sich verstärkt der eigenen Fitness beim Joggen widmen will.

Währen der SC Vier- und Marschlande noch um die Zugehörigkeit in einer der beiden Landesligen kämpfen muss, hat Hamm United FC sein Landesligaticket schon frühzeitig gelöst. Nach einem Durchmarsch aus der Kreis- in die Landesliga, bleibt Trainer Uli Schulz mit den Zielen für die kommende Serie bescheiden: „Ein einstelliger Tabellenplatz wäre gut.“ Bevor es aber soweit ist, geht es für die Hamm-Truppe mitsamt Trainer Schulz, immerhin stolze 62 Jahre jung, nach Mallorca. Wenn dann am 5. Juli mit der Vorbereitung begonnen wird, könnte mit Selim Aksu (Voran Ohe) ein weiterer Neuzugang feststehen.

Der USC Paloma feiert. Und zwar sich selbst. Grund dafür ist das 100-jährige Bestehen des Vereins. Am Freitag um 19 Uhr steigt der Höhepunkt der Feierlichkeiten, wenn die ehemalige A-Jugendmannschaft vom langjährigen USC-Obmann Thomas Brucker gegen eine Auswahl ehemaliger Paloma-Spieler aus den 80er und 90er Jahren antritt, die besonders in den unteren Herren viele Titel (Meister und Pokalsieger) feierten. Unter anderem treten die Spieler Norbert Goes , Achim Pfennig und Jan Bontoux gegen das Leder. Interessierte und Freude des USC sind natürlich herzlich willkommen.

Der Klassenhalt kann auch richtig wehtun. Das musste Eidelstedts Abwehrhüne Daniello Cords am Sonntag nach dem Schlusspfiff feststellen. Sein SVE hatte den VfL Pinneberg mit 2:0 niedergerungen und die Klasse gehalten, als es im Freudentaumel passierte: Seine Mitspieler jubelten etwas zu heftig und Cords, der eine hervorragende Leistung im Team vom scheidenden Peter Cohrs zeigte, kugelte sich die Schulter aus. An diesen Tag wird sich sicher nicht nur Cords lange zurückerinnern…