September 1918. Die Oberste Heeresleitung schlägt einen Waffenstillstand vor. Doch die Admiralität will nicht kapitulieren und lieber im Kampf ruhmreich untergehen. Der Chef des Stabes im Kommando der Hochseestreitkräfte will die Streitflotte in einen letzten “ehrenvollen Kampf“ schicken.

Die Selbstmordpläne sickern jedoch durch. Die Matrosen meutern. Fast tausend Mann werden verhaftet. Der Unmut der Kieler Matrosen heizt sich immer mehr auf.

Am 3. Oktober marschieren sie zum Exerzierplatz am Stadtrand, um gegen ihre Kommandanten zu revoltieren. Sie befreien ihre Kameraden aus dem Arrest, entwaffnen die Offiziere und wählen Soldatenräte. Am 4. November ist Kiel in der Hand der Aufständischen. Soldaten verbünden sich mit Arbeitern.

Der Gouverneur von Kiel fordert Verstärkung an, aber die schließt sich dem Aufstand an. Zwar gelang es, die Bewegung in Kiel einzudämmen. Kleinere Trupps von Kieler Matrosen hatten aber bereits an anderen Orten die Initiative zum Aufstand ergriffen. Innerhalb weniger Tage bildeten sich in nahezu sämtlichen deutschen Städten revolutionäre Räte. Sie forderten die Abdankung von Kaiser Wilhelm II. und eine demokratische Umgestaltung des Deutschen Reichs. (ade)