Berlin. Bei einer Kollision zweier Schiffe auf der Donau in Budapest sind zwei Menschen getötet worden. Einer der Kapitäne wurde festgenommen.

Am vergangenen Wochenenende ist es auf der Donau nahe Budapest zu einem tödlichen Unfall mit einem Flusskreuzfahrtschiff gekommen. Wie ungarische Medien berichten, sei dabei das Flusskreuzfahrtschiff „MS Heidelberg“ während seiner Kreuzfahrt mit einem Motorboot kollidiert. Lesen Sie hier: Flusskreuzfahrtschiffe stecken wegen Hochwasser auf der Donau fest

Insgesamt acht Personen sollen sich auf dem Motorboot auf dem Rückweg von einem Festival in der Nähe von Dunakeszi befunden haben, als sich der Unfall ereignete. Medienberichten zufolge ist der Fahrer des Motorboots alkoholisiert gewesen, als es mit der "MS Heidelberg" kollidierte. Zwei Leichen wurden aus dem Wasser geborgen.

Bei der Suche nach weiteren möglichen Opfern wurden zunächst mehrere Männer und Frauen vermisst. Nachdem die Ermittler nun insgesamt sieben Leichen finden konnten, konnte die Polizei die Suche erfolgreich beenden.

Nach dem Schiffsunglück hatte die ungarische Polizei den Kapitän des mutmaßlich beteiligten Flusskreuzfahrtschiffs festgenommen. Der Seemann werde der unterlassenen Hilfeleistung mit Todesfolge verdächtigt, teilte die Behörde auf ihrer Webseite mit. Die Polizei geht davon aus, dass die „MS Heidelberg“ am späten Samstagabend nahe Veröce, 50 Kilometer nördlich von Budapest, mit einem Motorboot zusammengestoßen war.

Flusskreuzfahrt auf der Donau: Leichen im Wasser gefunden

Ein Passagier des Motorboots hatte sich schwer verletzt ans Ufer gerettet. Dieser habe Rettungskräften angegeben, bei einem Schiffsunglück verletzt worden zu sein. Nachdem sich die Rettungskräfte auf dem Weg zur von ihm angegebenen Unglücksstelle begaben, machten sie eine schreckliche Entdeckung: Im Wasser trieben Leichen von zwei Menschen, die wohl bei dem Schiffsunglück über Bord gingen.

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Flusskreuzfahrtschiff „MS Heidelberg“ verließ die Unfallstelle

Es stellt sich darüber hinaus die Frage, wann und ob die Besetzung der „MS Heidelberg“ den Zusammenstoß mit dem Ausflugsboot bemerkte. Nach dem Unfall soll das Flusskreuzfahrtschiff zunächst weiter gefahren sein, bis es knapp 80 Kilometer entfernt von Budapest angehalten worden sei. Die Budapester Polizei leitete den Berichten zufolge Ermittlungen ein.

Laut Augenzeugenberichten habe es in der Nacht einen hörbaren Lärm gegeben, als die beiden Schiffe zusammenstießen. Sogar die Suchscheinwerfer der "MS Heidelberg" seien angegangen, sie fuhr jedoch weiter. Der Kapitän des Flusskreuzfahrtschiffs soll jedoch weder die Besatzung über den Zusammenprall informiert noch Bemühungen angestellt haben, um den Geschädigten auf dem Motorboot zu helfen.

Die Budapester Burg ist auf dem Hügel hinter der Donau zu sehen, während im Vordergrund eine Brücke und Schiffe erkennbar sind.
Die Budapester Burg ist auf dem Hügel hinter der Donau zu sehen, während im Vordergrund eine Brücke und Schiffe erkennbar sind. © Imago/Wirestock | IMAGO/Wirestock

Erinnerungen an schlimmes Donau-Schiffsunglück in Budapest 2019

Bereits im Mai 2019 kam es auf dem stark befahrenen Abschnitt der Donau zu einem tragischen Unfall. Damals versuchte ein Schiff während seiner Flusskreuzfahrt ein kleines Ausflugsschiff inmitten eines Unwetters zu überholen. Dabei kam es zu einer Kollision, infolgedessen 25 koreanische Touristen ums Leben kamen. Der Kapitän des Kreuzfahrtschiffes wurde daraufhin der Fahrlässigkeit schuldig gesprochen und mit fünf Jahren Haft bestraft.

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