Auch auf der Piste ist das Smartphone dabei – spezielle Apps machen das Handy zum Wetterpropheten, Skitrainer oder Nothelfer.

Berlin. Immer mehr Wintersportorte und Skigebiete bieten kostenloses WLAN an. Sie tragen damit dem Trend zu Smartphones und Tablets im Gepäck der Wintersportgäste Rechnung. Auch deshalb lohnt es sich, vor der Reise in den Schnee im Internet zu recherchieren, was der Zielort an Apps zu bieten hat.

Denn eine Übersicht der geöffneten Lifte, Pistenpläne mit GPS-Ortung, Schneeberichte, Webcams und ein Überblick an Hütten und anderen Einkehrmöglichkeiten ist im Urlaubsalltag äußerst praktisch. Mit etwas Glück bietet die App des Urlaubsortes sogar Augmented Reality (AR). Dann kann man zur Orientierung einfach die Smartphone-Kamera auf die Umgebung richten, und im Display werden Informationen zu Liften, Pisten oder Hütten ins Live-Bild eingeblendet.

Hat der Skiort keine eigene App, kann man sich auch viele kostenlose Alternativen herunterladen, die Schnee- und Wetterberichte, Webcambilder sowie weitere Informationen gleich aus mehreren Skigebieten oder sogar Ländern liefern. Dazu gehört zum Beispiel die übersichtliche wie umfangreiche Anwendung Schneehoehen.de (Android und iOS).

Ski & Schneehöhen (Android) bietet einen noch größeren Umfang, allerdings werden Pistenpläne erst heruntergeladen, wenn man das jeweilige Skigebiet zu seinen Lieblingsorten hinzugefügt hat. Interessant sind die Eindrücke und Fotos anderer Nutzer, weil die App das Posten direkt von der Piste erlaubt. Auch Spot Digger (Android) erlaubt das Teilen von Pistenfotos: Vor allem geht es bei der App aber darum, auf einer Karte gute Orte zum Snowboarden zu markieren, damit auch andere sie finden.

Ambitionierte, statistikverliebte oder neugierige Wintersportler mit iPhone könnten Gefallen an Runtastic Wintersport finden. Fahrtdauer, Distanz, Höhenmeter, Durchschnittsgeschwindigkeit oder verbrannte Kalorien sind nur einige Werte, die die Anwendung einem Coach gleich erhebt. Android-Nutzern bietet zum Beispiel AlpineReplay Ski & Snowboard einen vergleichbaren Funktionsumfang und sogar eine Messung der Airtime für Freestyle-Ski- und Snowboardfahrer.

Für Schneeschuhwanderungen, Skitouren oder Freerider, kurz für erfahrenere Wintersportler eignet sich die App Ortovox Bergtouren (iPhone) mit topographischem Kartenmaterial, Tourenvorschlägen und GPS-Tracking. Neben einem Kompass, Höhen- und Neigungsmesser gibt es eine AR-Funktion, die die umliegenden Berge identifiziert.

Android-Nutzer können für Touren im Schnee zum Beispiel zu Apemap greifen. Die Outdoor-Navigation bringt topographische Karten zur Offline-Nutzung aufs Smartphone. Routen können zuvor am PC geplant werden.

Grundsätzliches über Fortbewegung und Sicherheit in den Bergen lehrt die App Mountaineering (Android). Sie beleuchtet nicht nur das Wandern und Klettern, sondern auch das Skifahren. Allerdings gibt es das digitalisierte US-Militärhandbuch nur auf Englisch – ebenso wie das Winter-Survival-Handbuch der US-Marines (Android). In Kapitel vier geht es zum Beispiel in Text und Bild um den Bau von Schneewällen, -höhlen und -gräben als Zuflucht vor der Kälte – man weiß ja nie.

Vor allem wer abseits der Wege und Pisten im Schnee unterwegs ist, muss Lawinen-Wissen haben und sich über die Lage informieren. Das Schweizer Institut für Schnee- und Lawinenforschung sensibilisiert mit der App WhiteRisk (iPhone und Anroid) für die Gefahren von Lawinen und liefert aktuelle Warnungen. Ein freundlicher Yeti ziert als Logo die App SnowSafe (Android). Sie konzentriert sich auf Lawinen- und Wettervorhersagen sowie Wetterwarnungen in österreichischen Skigebieten, deckt aber auch die bayerischen Alpen ab.

Wen das Schneefieber nach einem Pistentag immer noch nicht loslässt, kann sich mit einem der zahlreichen Wintersport-Games entspannen. In iStunt 2 (Android und iOS) will etwa ein Snowboarder sicher durch 88 Level bugsiert werden. Mit dem Smartphone sind aber auch bei Dunkelheit noch naturverbundenere Aktivitäten drin, zum Beispiel Sternegucken in den Bergen mit Sky Map (Android und iOS).

Auf dem Display zeigt die App immer das passende Sternenbild zur Position an, in die das Smartphone gen Himmel gehalten wird – GPS und Sensoren machen es möglich. Besonders spannend ist die Suchfunktion: Gibt man den Namen eines Sterns oder eines Planeten ein, zeigen Pfeile die Richtung an, in die man sich drehen muss, bis man das Himmelsobjekt, das eingekreist wird, gefunden hat.