Die heißen Quellen im Apennin gelten als die besten Italiens. Das schwefelhaltige Wasser hilft bei Allergien, Asthma und Rheuma.

Es dampft, sprudelt und plätschert - über Porretta liegt ein starker Schwefelgeruch. Der Kurtag in dem 4 800-Einwohner-Städtchen zwischen Bologna und Florenz beginnt früh. Aus allen Ecken versammelt sich die Bademantel-Fraktion. Sich bereits um acht Uhr morgens ins 34 Grad warme Thermalwasser zu legen, ist eine Wohltat für Körper, Geist und Seele. Die heißen Quellen gelten als die besten in Italien. Das schwefelhaltige Wasser hilft bei Nervenerkrankungen, Gelenkproblemen, Rheuma, Leber-und Nierenschäden, Verdauungsproblemen, Atemwegserkrankungen, Asthma und Allergien unterschiedlichster Art. „Wir haben hier alle Altersschichten und alle Nationalitäten,“ erklärt Alberto Clerici, Hotelmanager vom Hotel delle Therme. "Die Thermen werden auch immer mehr genutzt, um vorzubeugen für die Winterzeit. Grippekrankheiten kommen erst gar nicht auf oder fallen sehr viel schwächer aus. Wir konnten oft auch Kindern und Erwachsenen mit Asthma helfen."

20 Minuten lang schwimmen die Kurgäste im Heilwasser. Für Viele ist es das erste Mal, dass sie sich dieser Behandlung unterziehen. Ein Erfolg der Kur zeigt sich aber nicht erst nach einem Tag. Hier sollte man zwischen zehn Tagen und drei Wochen verweilen. Wie in vielen Kurbetrieben gibt es diverse Anwendungen von Trinkkuren, über Fango bis hin zu Massagen. Ein großer Inhalationstempel aus der Römerzeit versorgt darüber hinaus täglich über 1500 Asthmakranke.

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Die Geschichte der Thermalbäder von Porretta reicht zurück bis in die Antike. Die berühmte Löwen-Maske, das Symbol der Thermen von Porretta, stammt aus der Römerzeit. Obwohl bereits die Etrusker in den heißen Quellen badeten, waren es doch die Römer, die diesen Naturschatz professionell nutzten. Sie nahmen im 3. Jahrhundert vor Christus den Etruskern die heutige Toskana ab - und damit auch die vielen Quellen.

Im 15. und 16. Jahrhundert war Porretta das Bad der italienischen Herrscher und Fürsten. Der Ruhm des Thermalstädtchens war legendär und fand in Romanen, Gedichten und Theaterstücken berühmter Schriftsteller Erwähnung. Damals soll das Heilwasser vor allem bei Unfruchtbarkeit geholfen haben.

Porretta und seine Umgebung sorgen auch außerhalb der Kur für jede Menge Abwechslung. Eines der schönsten Hotels in Porretta, das Hotel delle Therme, hat eine herrliche Parkanlage. Für die älteren Herrschaften bietet das Hotel jeden Nachmittag Tanztee. Die sportlich Aktiven erobern die Umgebung mit dem Mountainbike oder zu Fuß, es gibt traumhafte Wanderwege am Rheno entlang, einem kleinen Wildwasserfluss. Weiterhin wird für Abenteuerlustige Gleitschirmfliegen angeboten.

Ein facettenreiches Angebot, das allerdings einen kleinen Wermutstropfen bereit hält: An den Geruch von faulen Eiern durch die schwefelhaltige Luft gewöhnt man sich nur schwer.

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Anreise: Mit Ryanair von Lübeck nach Pisa (nonstop). Mit Lufthansa oder Alitalia (beide mit Umsteigen) nach Florenz

Rundfahrt : Von Florenz über Pistoia nach Porretta Therme sind es ca. 50 km. Von Bologna sind es ebenfalls 50 km.

Kuren: Hotel delle Therme in Porretta oder Hotel Helvetia.

Ausgehen und essen:

La Toscana

Hotel delle Therme

ca. 30 Minuten von Porretta: Cooperativa Agritur a Lizzano

Infos:

www.termediporretta.it

www.comune.porrettaterme.bo.it

Informationen: Italienische Zentrale für Tourismus, Kaiserstraße 65, 60329 Frankfurt/M., 069/ 23 74 34, www.enit.de