Liebe Mallorca-Freunde, man sagt, erst wenn die Royals ihre Ferien auf Mallorca angetreten haben, beginnt die eigentliche Hochsaison. Das ist immer Anfang August zum Start der Copa del Rey. Doch Mallorcas größte Regatta fand diesmal wegen der Olympischen Spiele in London bereits im Juli statt. Und nun vollzieht sich die königliche Anreise in Raten: Als Erste trafen Königin Sofia mit ihren Enkelkindern und Prinzessin Elena im Marivent-Palast ein. Prinzessin Cristina dagegen blieb bei ihrem Ehemann Iñaki Urdangarin in Barcelona - gegen den königlichen Schwiegersohn wird auf Mallorca wegen diverser Delikte ermittelt. König Juan Carlos wird am Mittwoch nächster Woche erwartet. Spätestens dann sollen auch Prinz Felipe und Prinzessin Letizia eintreffen. Am liebsten, so heißt es, würde die Familie wegen zahlreicher interner Krisen auf die gemeinsamen Ferien ganz verzichten. Doch dann wird der Druck auf die Balearen-Regierung, Mittel für den Unterhalt der königlichen Residenz Marivent zu stoppen, sicherlich zunehmen.

Vorfreude bei den Hamburgern auf der Insel: Kommenden Sonnabend (11. August) spielt der HSV im Iberostar Estadio gegen Real Mallorca. Anstoß ist um 22 Uhr, wenn die große Hitze des Tages vorbei ist. Es geht um den "Trofeo Ciudad de Palma", für die Mallorquiner ein Vorbereitungsspiel auf die kommende Saison. Für die Hamburger Spieler wird die Reise auf die Urlaubsinsel allerdings keine Erholung. Sie kommen erst am Spieltag an, bestreiten abends das Match, dann geht es sofort zurück ins Hotel. Trainer Thorsten Fink und sein Team wohnen im Luxushotel Castillo Son Vida, in dem schon berühmte Gäste wie John Wayne, Brigitte Bardot und Fußball-Superstar Cristiano Ronaldo genächtigt haben. Am nächsten Tag ist ein reines Pflichtprogramm angesagt: kein Strandbesuch, kein Ausflug, nur ein kurzes Training, bevor der Flieger wieder zurück nach Hamburg startet.

An diesem Wochenende findet wieder der traditionelle Nachtmarsch "Lluc a peu" statt. Zehntausende Menschen nehmen jedes Jahr an der 48 Kilometer langen Wanderung von Palma zum Kloster Lluc in der Serra de Tramuntana teil. Dieses Mal müssen die Teilnehmer aber erstmalig eine Gebühr von zwei Euro zahlen. Die Neuerung wird von vielen Wanderern kritisiert. Der Grund ihres Missmutes: Alle anfallenden Kosten werden von Sponsoren übernommen. Man vermutet, dass irgendwer in die eigene Tasche wirtschaftet. Der Marsch war vor mehr als 40 Jahren von einem mallorquinischen Gastwirt ins Leben gerufen worden. Seine Tochter hatte unbeschädigt eine Gasexplosion überstanden. Er war davon überzeugt, dass die schwarze Madonna von Lluc sein Kind beschützt hatte. Mit der Wallfahrt wollte er der "Gottesmutter von Lluc" seine Dankbarkeit zeigen.

Wer auf Mallorca Appetit auf leckeres Züricher Geschnetzeltes mit Rösti hat, der fährt zu Brigitte und René nach Camp de Mar. Hier betreibt das Schweizer Ehepaar seit März das Restaurant La Tulipe. Gourmets allerdings ist das Lokal seit 18 Jahren vertraut - aus dem knapp zehn Kilometer entfernten Dorf S'Arracó. "Die meisten Gäste sind uns treu geblieben und kommen jetzt nach Camp de Mar", sagt Brigitte Zwygart. Kein Wunder, denn Brigittes Mann ist ein wunderbarer Koch, der die Karte um einige exzellente Fischgerichte bereichert hat. Das neue La Tulipe ist knapp 50 Meter vom Meer entfernt (Tel. 0034/971/23 63 06).

Sonne, Strand und eine Finca abseits des üblichen Ferienrummels - kürzlich war ich Gast bei einem Abendessen auf der Finca Can Bessol, nahe S'Horta im Südosten der Insel. Bis zur Cala Sanau, einer kleinen Badebucht, sind es nur knapp zwei Kilometer. Vor fast 400 Jahren hatte sich die Familie Adrover hier angesiedelt. Bis heute blieb das Landhaus in ihrem Besitz. 1997 bauten die Brüder Toni und Jaume das alte Wohnhaus zu einer modernen Ferienfinca mit vier komfortablen Doppelzimmern und einem Apartment um. Jeden Morgen gibt es ein Frühstücksbüfett. Catalina, die gute Seele des Hauses, serviert selbst gemachte Marmelade und Wurst aus eigener Schlachtung. Zweimal in der Woche bittet sie ihre Gäste zu einem mallorquinischen Abendessen nach alten überlieferten Familienrezepten (Tel. 0034/639/69 49 10, www.canbessol.com ).

Fast jeder Urlauber kennt sie, viele sind auf ihre Tricks hereingefallen, so mancher ist von ihnen schon bestohlen worden. Die rumänischen Hütchenspieler an der Playa de Palma treiben besonders in den Sommermonaten ihr Unwesen an Mallorcas bekanntestem Strand. Nun ist endlich Schluss damit. Eine Richterin des Amtsgerichts Palma hat zum ersten Mal einen Platzverweis gegen Hütchenspieler ausgesprochen. Sie dürfen sich der sechs Kilometer langen Playa zwischen Arenal und Can Pastilla nicht mehr nähern, müssen mindestens 500 Meter Abstand zur Strandpromenade halten. Damit hat die Polizei eine Rechtsgrundlage, der Bande das Handwerk zu legen. Die ersten elf Spieler wurden bereits festgenommen.