Auf Teneriffa, Mallorca und Sardinien toben heftige Waldbrände. Aber: Urlauber aufgepasst! Rücktritt von gebuchten Reisen nicht ohne Weiteres möglich.

Hannover. In Südeuropa toben seit Tagen heftige Waldbrände, in Griechenland und auf den spanischen Ferieninseln im Atlantik und Mittelmeer sind die Feuerwehren nach Kräften bemüht, die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Unter Urlaubern macht sich bei Reisen in die gefährdeten Gebiete Unbehagen breit. Doch aufgepasst bei der Reiserücktrittsversicherung: Die Angst vor den Flammen in Südeuropa rechtfertigt keinen kostenlosen Rücktritt von gebuchten Reisen. "Subjektive Gefühle spielen keine Rolle", sagte der Reiserechtler Paul Degott aus Hannover. "Es geht um die objektive Vertragserfüllung." Es gehe also immer um die Frage, ob eine Reise durch die Brände erheblich mangelbehaftet ist oder nicht.

Wenn zum Beispiel in der Nähe des Hotels Rauch in den Himmel steigt oder Straßen gesperrt sind, heiße das noch nicht, dass der Kunde den Reisevertrag ohne Stornogebühren kündigen kann, so Degott. "Es geht immer darum, ob die im Vertrag festgeschriebenen Leistungen noch erfüllt werden können." Das sei oft eine schwierige Prognose, weil sich die Situation in der Zielregion schnell ändern könne. Der Reiserechtler rät Urlaubern dazu, sich genau über die Lage vor Ort zu informieren und den Reiseveranstalter zu kontaktieren.

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Die Frage, ob die Brände als höhere Gewalt angesehen werden, sei nur für Urlauber entscheidend, die sich bereits in einem betroffenen Gebiet befinden, erklärte Degott. Sie bekommen bei schweren Reisemängeln, die durch höhere Gewalt bedingt sind, am Ende weniger Geld von ihrem Veranstalter zurück.

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In Südeuropa sind in den vergangenen Tagen in mehreren Ländern Waldbrände ausgebrochen. Die Flammen auf La Gomera konnten nach Angaben des Deutschen Reiseverbands und Tui unter Kontrolle gebracht werden. Weiter außer Kontrolle seien die Feuer auf Teneriffa. Auch in Montenegro, in Italien und Istrien brennt es den Angaben nach. Mallorca, Sardinien und Portugal waren in den vergangenen Tagen ebenfalls betroffen.