In Südeuropa geht die Feuerwehr mit Hundertschaften gegen die Waldbrände vor. Vielerorts gehen die Behörden von Brandstiftung aus.

Las Palmas/Rom/Athen. Der Kampf gegen die Waldbrände in Südeuropa ist auch in der Nacht zum Donnerstag weitergegangen. Die Feuerwehren in Griechenland und den spanischen Ferieninseln im Atlantik und Mittelmeer waren nach Kräften bemüht, die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Hitze, Trockenheit und Wind erschwerten die Löscharbeiten enorm. Vielerorts gehen die Behörden von Brandstiftung aus. Deutsche Touristen sind Reiseveranstaltern zufolge bislang kaum betroffen.

Am Mittwochabend war es den Einsatzkräften auf der Kanareninsel La Palma gelungen, einen am Montag ausgebrochenen Brand unter Kontrolle zubringen, wie die Inselregierung berichtete. Die Flammen hatten 900 Hektar Wald in Mitleidenschaft gezogen.

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Im Westen der Insel Kreta und in der Nähe der Hafenstadt Patras auf der Halbinsel Peloponnes mussten mindestens sechs Dörfer evakuiert werden. Nach Angaben der Behörden wurden seit Mittwoch insgesamt etwa 75 Feuer registriert. Die Brandbekämpfung wurde derweil von technischen Pannen behindert. Wegen notwendiger Reparaturen seien 11 von 21 Löschflugzeugen nicht einsatzfähig, sagte der Feuerwehrsprecher Nikos Tsongas.

Auf Kreta erreichte die Feuerfront nach griechischen Medienberichten in der Nacht zum Donnerstag eine Länge von mehr als zwanzig Kilometern. Auf Peloponnes wurde demnach für die Ortschaften Drepano, Platani, Sella und Ano Kastritsi der Notstand ausgerufen. Viele der Brände hätten bisher nicht unter Kontrolle gebracht werden können, hieß es.

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Im Süden der spanischen Kanareninsel Teneriffa rückten etwa 500 Feuerwehrleute mit elf Löschflugzeugen an, um ein Großfeuer einzudämmen. Bereits am Dienstag waren zahlreiche Häuser in der Gemeinde Vilaflor evakuiert worden.

Auch in Italien, Montenegro und Portugal hielten die Flammen die Einsatzkräfte auf Trab. In Italien forderte die Naturschutzorganisation WWF, dass sich die nationale Anti-Mafia-Kommission mit dem Problem der gelegten Brände beschäftigt. Häufig handle es sich auch um gezielte Aktionen von Kriminellen. Bereits im Jahr 2007 fiel ein riesiger Teil des süditalienischen Nationalparks Pollino Waldbränden zum Opfer, die vermutlich von der Mafia gelegt wurden, um Land zu gewinnen. Dort hatten die Flammen auch in den vergangenen Tagen wieder mehr als 600 Hektar Land vernichtet. (dpa)