Im Grandhotel Handelshof in Leipzig wird dem großen Dichter gehuldigt. Schon Lessing hatte zu Leipzig ein ganz besonderes Verhältnis.

Leipzig ist "ein Ort, wo man die ganze Welt im Kleinen sehen kann", wusste schon Gotthold Ephraim Lessing. Ein Besuch der sächsischen Handelsmetropole gilt aber auch heute noch als lohnend - besonders, seit hier ein luxuriöses Grandhotel im ehemaligen Handelshof eröffnet hat. Vom Hauptbahnhof sind es nur wenige Gehminuten bis zum neuen Hotel inmitten der Altstadt. Alle interessanten Sehenswürdigkeiten wie Naschmarkt, Oper, Gewandhaus und Thomaskirche sind von dort aus bequem zu Fuß zu erreichen.

In kaum einer anderen Stadt haben Handelshäuser und -paläste das Zentrum so sehr geprägt wie in Leipzig. Die Bauten beeindrucken mit hohem architektonischen Anspruch, ihrer Pracht und Monumentalität. 1907 begann unter den Leipziger Architekten Georg Weidenbach und Richard Tschammer der Bau des Handelshofes. Mit seiner großen Ausstellungsfläche diente er als Messehaus und war repräsentativer Treffpunkt der Geschäftswelt. Bis zur Zerstörung 1943 wurden dort hauptsächlich hochwertige Haushaltswaren und Textilien angeboten. Notdürftig wieder aufgebaut, wurde das Gebäude in der DDR-Zeit in seiner ursprünglichen Funktion benutzt, bevor es zwei Jahre nach der Wende vorübergehend das Museum der bildenden Künste beheimatete. 2005 wurde die Steigenberger Hotels AG für die Realisierung eines neuen Luxushotels gewonnen. Im April 2011 wurde das Haus eröffnet.

Bei der Sanierung des Gebäudes wurde Wert auf die Wiederherstellung des historischen Originals gelegt. So erstrahlen unter anderem die Fassade und die beiden 14 Meter hohen Kupfertürme in altem Glanz, nach dem Eintreten durchquert man ein imposantes Kreuzgewölbe. Dessen Boden - das ist natürlich neu - wurde aus Glasmodulen zusammengesetzt, die auf Schritte reagieren und visuelle und akustische Signale freigeben. Rechts davon befindet sich die Rezeption mit einer hohen Wand aus Pergamentpapier, eine Reminiszenz an die Buchdruckstadt Leipzig. "Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein" steht in Leuchtbuchstaben am dunklen Marmorblock des Empfangstresens. Das Zitat von Johann Wolfgang von Goethe ist eines von vielen, die sich im gesamten Haus, auf Fluren und in Zimmern finden.

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Hotelmanager Hans J. Kauschke verkörpert den Typus des Hoteldirektors, wie man ihn sich vorstellt: schnieke vom Scheitel bis zur Sohle, im perfekt sitzenden Maßanzug. Er sieht seine neue Aufgabe als Herausforderung und freut sich über den Wechsel nach Leipzig, "denn diese Stadt ist sehr interessant, abwechslungsreich und noch im Werden", wie er findet. Kauschke schätzt die Handels- und kaufmännische Mentalität der Leipziger sehr, "denn sie vereinfacht den geschäftlichen Umgang miteinander", wie er bereits festgestellt hat.

Das Herzstück des Hotels befindet sich inmitten des weitläufigen Gebäudes: ein glasüberdachter Innenhof mit großzügiger Bar. Man nimmt Platz auf edlen Bezügen und spürt die Sorgfalt, mit der Innenarchitektin Cornelia Markus-Diedenhofen vorgegangen ist, um verschiedene Materialien, Mobiliar und Design harmonisch zusammenzufügen. "Die Lobby ist das Wohnzimmer unserer Gäste", sagt Kauschke, hier sollen die Gäste einen Ruhepol finden.

Auch in den Zimmern findet sich die Handschrift der Designerin wieder. Sie sind alle individuell geschnitten. "Aufgrund der Denkmalschutzauflagen haben wir die Zimmer nach den Grundrissen des Hauses gebaut", erklärt Kauschke, "deshalb ist das Haus der eigentliche Star." Warme Farben wie dunkles Braun und Aubergine sowie die edlen Möbel aus Makassar-Holz überzeugen. Die Bettrückwand mit dem markanten Muster ist ein interessanter Blickfang. Nichts Überflüssiges füllt den Raum, und dennoch ist alles vorhanden, was Fünf-Sterne-Luxus im Hotel ausmacht. Die Glastüren zu Bad und WC sind mit Texten aus dem "Faust" versehen.

Erlesene Gaumenfreuden werden wahlweise im Restaurant im ersten Stock oder in der Brasserie im Erdgeschoss geboten. Küchenchef Thomas Linke verwöhnt seine Gäste mit französisch inspirierter mediterraner Küche, aber auch mit regionalen Klassikern. Die benachbarte Vinothek lädt ein zur Weinverkostung, wozu es auf Wunsch einige Kleinigkeiten zu essen gibt. Das morgendliche Frühstück ist ebenso tadellos und bietet eine breite Vielfalt an kleinen Köstlichkeiten.

Eine gold lackierte Tür führt in den Spa-Bereich im Souterrain. Auch hier stoßen wir auf weise Sprüche des großen Dichters. "Dich zu verjüngen gibt's auch ein natürlich Mittel" steht auf der Mosaikwand und "die Kraft ist schwach, allein die Lust ist groß" an der Glastür zum Fitnessraum. Auf zwei Ebenen findet man eine Oase der Entspannung. Die goldfarbenen Säulen, die hellen und dunklen Fliesen und Kacheln sowie die unverputzten Backsteinwände bestimmen das außergewöhnliche Ambiente.

Das exklusive Fünf-Sterne-Hotel überzeugt in höchstem Maße und bereichert die Stadt. "Wir machen aus einer schönen auch eine kostbare Erinnerung", steht auf dem Hausprospekt. Ein hoher Anspruch, der hier eindrucksvoll erfüllt wird.