Um den Skiurlaub noch attraktiver zu machen, leisten sich Gemeinden in den Alpen auch in diesem Jahr neue Seilbahnen und andere Attraktionen

Neue Lifte, zusätzliche Skigroßräume, dazu Spielwiesen im Schnee für Groß und Klein: Trotz oder gerade wegen des Klimawandels haben die alpinen Wintersportorte wieder investiert. Die Skiurlauber dürfen sich auf pfiffige neue Ideen und auf mehr Schneesicherheit freuen. Hier sind die interessantesten Neuigkeiten.

Megaseilbahn in Sölden

Sie ist das neue Nonplusultra unter den alpinen Seilbahnen: Die neue Gaislachkoglbahn im Après-Ski-Dorado Sölden im Ötztal stellt alles, was man bisher kennt, in den Schatten. Zur Mittelstation führt ab Dezember die leistungsstärkste Seilbahn der Welt, sie befördert stündlich nicht weniger als 3600 Personen bergwärts. Weiter auf den Gipfel zieht eine sogenannte 3-S-Bahn wie auf Schienen hoch, selbstverständlich ist sie die weltweit höchste ihrer Bauart.

Neuer Skigroßraum um Madonna

Ein großer Name bekommt ein großes Skigebiet - allerdings nur mit einem Trick. Eine fünf Kilometer lange Gondelbahn namens Campiglio Express verbindet ab diesem Winter Madonna di Campiglio mit dem Nachbargebiet Pinzolo und schafft so das neue Großskigebiet "Ski-Area", das auf der anderen Seite Madonnas weiter bis nach Folgarida und Marilleva reicht. Zusammen summieren sich statt bisher 60 nun fast 150 Pistenkilometer im Herzen der Brentadolomiten. Auch eine neue Abfahrt gibt es: Die Piste DoloMitica vom Doss del Sabion existiert sogar in zwei Varianten - die eine ist knackig-anspruchsvoll, die andere gibt sich sanft und anfängerfreundlich.

Kunst im Schnee in Vorarlberg

In ganz Vorarlberg können Skifahrer diesen Winter überraschende Begegnungen erleben: Exakt 100 Eisenfiguren hat der britische Bildhauer Antony Gormley geschaffen und unter dem gemeinsamen Motto "Horizon Field" im Bregenzerwald, im Kleinwalsertal und am Arlberg verteilt. Sogar Skitourengeher werden nicht verschont: Auf der Kanisfluh und am Widderstein ist weit und breit keine Seilbahn zu sehen, und doch kann hinter jeder Kurve einer von Antonys lebensgroßen Abgüssen am Wegrand winken. Zusätzlicher Gag: Alle Figuren stehen auf exakt 2039 Meter Seehöhe.

Edle Gipfelwelt am Kitzsteinhorn

Hoch hinaus: Die gute alte Gipfelstation am Kitzsteinhorn auf 3029 Meter Seehöhe wird zur Gipfelwelt 3000 veredelt. Im Dezember eröffnet dort das Gipfelkino Cinema 3000 mit spektakulären Bildern aus dem Nationalpark auf einer Acht-Meter-Rundbogenleinwand mit 3D-Effekt, dazu gibt es noch ein Designer-Gipfelrestaurant mit Gratis-W-LAN und einen 360 Meter langen, mystisch beleuchteten Stollen namens Nationalpark Gallery mit Infobereichen zu den Themen Technik, Tauerngold, Kristallschätze, Hohe Tauern und Permafrost. Ab Sommer 2011 folgt dann auch noch die neue Panoramaplattform.

Zillertal Arena runderneuert

Kräftig investiert hat das Skigebiet Zillertal Arena zwischen Zell am Ziller und Gerlos-Königsleiten. Mit der Karspitzalmbahn gibt es jetzt wie beim Wettbewerber Hochzillertal zwei Gondelstafetten nebeneinander, die morgens beim größten Ansturm zuverlässig 5000 Gäste pro Stunde aus dem Tal hinauf auf den Berg bringen. Komplett runderneuert wurde das in die Jahre gekommene Teilgebiet am anderen Ende der Skischaukel oberhalb von Königsleiten: Mit der Faischbachbahn von Westen und der Dorfbahn I und II von Osten ist die Königsleitenspitze jetzt perfekt verdrahtet. Und was den Machern sicher auch nicht unwichtig ist: Mit 166 Pistenkilometern und 51 Seilbahnen hat die Zillertal Arena den Rang des größten Skigebiets im Zillertal und im angrenzenden Pinzgau zurückerobert.

Neuer Schnelleinstieg in Kitzbühel

Das Skigebiet Kitzbühel gönnt seinen Gästen ab dem kommenden Winter einen weiteren "Schnelleinstieg": Vom Nachbarort Kirchberg aus surrt ab diesem Winter statt einer alten Sesselbahn die neue Gondelbahn Maierl mit der dreifachen Kapazität Richtung Ehrenbachhöhe. Die anschließende Achtersesselbahn Ochsalm mit Wetterhaube befördert gar 3300 Gäste pro Stunde. Klar, dass beide "Neuen" mit einer Sitzheizung ausgestattet sind. Komfort bietet die Bergbahn auch an der berüchtigten Streif-Abfahrt: Die erhält von der Geschösswiese bis zum Ende des Lärchenhangs eine weniger hochsportliche Parallelvariante.

Hochkönig: Skischaukel perfekt

Aus zwei mach vier: Zur bekannten Doppelskischaukel Hochkönig von Mühlbach nach Dienten und weiter nach Hinterthal sind ab diesem Winter zwei weitere gestoßen. Dank einer neuen Achterkabinen- und einer Sechsersesselbahn auf den Gabühel geht es jetzt genauso schwungvoll weiter nach Hintermoos und schließlich bis zum Maria Almer Hausskiberg Aberg. Die Verbindung von Maria Alm nach Hintermoos war bereits vergangenen Winter gelungen. Ängstliche Mamas werden sich über die kindersichere Konstruktion der Sechsersesselbahn in Hinterthal freuen.

Aussichtsplattform über Mayrhofen

Der Zillertaler Hauptort Mayrhofen leistet sich diesen Winter ein Stück Nervenkitzel: Die neue Aussichtsplattform namens "Freiraum" ist das Highlight eines raffinierten Anbaus an der supermodernen Bergstation der Ahornbahn. 56 Meter lang ist der freitragende Aussichtsbalkon, dessen Panoramafront freien Blick auf die Zillertaler Alpen bietet. Das neue Tagungs- und Eventcenter auf dem Ahornplateau ist gleichzeitig ein gemütliches Café mit einer beeindruckenden Panoramafront.

Achterkabinenbahn im Nationalpark

Das Örtchen Bramberg war bislang nur ein Geheimtipp für Skiurlauber im Pinzgau, denen es nichts ausmachte, dass man zur Auffahrt ins Skigebiet Wildkogel erst mal in den Nachbarort Neukirchen fahren musste. Mit dem Bau der neuen Achterkabinenbahn Smaragdbahn ist das Geschichte. Sie schafft vom Bramberger Ortszentrum den Direkteinstieg ins Skigebiet und gleichzeitig zur 14 Kilometer langen, beleuchteten Rodelbahn.

Ischgl: Sesselbahn im Designerlook

Preislich ist das Skigebiet der Event- und Lifestyle-Metropole Ischgl schon länger die Nummer eins unter den österreichischen Pistenrevieren. Mit neuen Bahnen wird dieser Anspruch nun neu untermauert. Die Sessel der neuen "Lange Wandbahn" zum höchsten Punkt des Gebiets auf 2850 Meter sind trendbewusst mit Komfortleder gepolstert und selbstverständlich beheizt, die Wetterschutzhauben im modernen Ischgl-Look designt. Von der Samnauner Seite bringt eine zweite neue Bahn, der Sechsersessel "Muller", bis zu 3000 Wintersportler stündlich zur Bergstation zur Alp Trida.

Sonnen-Oasen in Jungholz

Wohl bekomm's: Andere mögen ihre Lifte erneuern. Jungholz, die familienfreundliche Tiroler Enklave im Allgäu, hat für diesen Winter eine Sonnenoase mit Strandkörben und Liegestühlen am Pistenrand angekündigt. Und kostenlos sind die Ruheplätze zum Sonnen und Träumen auch noch.

Aschenputtel im Hochpustertal

Das Südtiroler Pustertal vermeldet Zuwachs: Das Skigebiet Pàdola im Val Comelico wurde mit insgesamt 22 Kilometer Pisten in die Skiregion Sextner Dolomiten aufgenommen. Von den Skiabfahrten am Kreuzbergpass gibt es ab diesem Winter eine Skiverbindung nach Padola. Für den Rückweg zum Kreuzbergpass muss man vorerst noch auf den Skibus ausweichen. In Padola entstand ein neuer kuppelbarer Vierersessellift zu den beiden existierenden Schleppliften "Cenerentola dx" und "Cenerentola sx". Cenerentola ist das italienische Wort für Aschenputtel.