Der 35-Jährige von der TTG 207 Ahrensburg/Großhansdorf wird bei seiner 20. Teilnahme erstmals Hamburger Tischtennis-Meister

Ahrensburg. Zwei Titel für TTG 207 Ahrensburg/Großhansdorf bei den Hamburger Tischtennismeisterschaften – das ist an und für sich keine große Überraschung. Doch nicht der als heißer Favorit zählende Vorjahressieger Daniel Schildhauer setzte sich im Landesleistungszentrum in Niendorf durch, sondern Kai-Enno Kleffel und Sven Brockmüller waren es, die bei der Siegerehrung ganz oben auf dem Podest standen. Brockmüller siegte an der Seite von Alexander Oltmann (Oberalster VfW) im Herren-Doppel, Kleffel gewann im Einzel – zum ersten Mal in seiner langen Karriere.

„Nach 19 vergeblichen Anläufen habe ich nicht mehr ernsthaft damit gerechnet, den Titel zu holen“, sagt 35-Jährige, der zwar schon einige Erfolge vorzuweisen und auch bereits eine Saison in der Zweiten Bundesliga gespielt hat, dem vor Meisterschaftsbeginn allenfalls Außenseiterchancen eingeräumt worden waren.

Doch nach seinem hart umkämpften 4:3 im Viertelfinale über den Poppenbütteler Michael Zibell war der seit dieser Saison für die Ahrensburger in der Regionalliga spielende Hamburger, der mit Frau und drei Kindern in Uhlenhorst lebt, nicht mehr zu stoppen: In der Vorschlussrunde folgte ein glattes 4:0 über den topgesetzten Alexander Kellert (Poppenbüttel), im Endspiel ließ er mit seinen wuchtigen Schlägen auch dem bei der TTG groß gewordenen Malte Dittmar (TSV Sasel) keine Chance, siegte mit 4:1.

Bei aller Freude über den unverhofften Erfolg – seinen Triumph genoss er eher ruhig. An der Platte ist Kleffel das genaue Gegenteil. „Da bin ich körperlich schon sehr präsent, bevorzuge eine aggressive Spielweise“, sagt er. Um sich selbst zu pushen, feiert er jeden Punktgewinn enthusiastisch.

Auch in den Punktspielen hatte er dazu schon mehrfach Gelegenheit: Kleffel ist der einzige Spieler seiner Mannschaft, der bislang mehr Matches gewonnen als verloren hat – an ihm liegt es somit am allerwenigsten, dass die Ahrensburger derzeit auf dem letzten Platz liegen. Noch habe man den Klassenerhalt nicht abgeschrieben. Aber selbst im Falle des Abstiegs könne er sich vorstellen, zu bleiben, sagt Kleffel: „Ich fühle mich im Verein wohl, aber die Perspektive müsste stimmen.“

Die Teilnahme an den norddeutschen Meisterschaften am 7./8.Februar im brandenburgischen Jüterbog kommt für ihn dagegen nicht infrage. Das Wochenende verbringt Kleffel, der als Betriebswirt im Rechnungswesen einer großen Hamburger Kaffeefirma arbeitet, lieber mit der Familie.

Dafür wird Teamkollege Schildhauer den Hamburger Tischtennis-Verband dort vertreten. Den Spielertrainer der TTG konnten Platz drei im Mixed mit der Poppenbüttelerin Jasmin Kersten und der Silberrang im Doppel an der Seite von Konstantin Dimitriou (Poppenbüttel) allerdings nicht über den Viertelfinal-K.o. im Einzel gegen Kellert hinwegtrösten. „Die Enttäuschung überwiegt, ich habe kein Selbstvertrauen in meine besten Schläge gehabt“, sagt Schildhauer.

Schon in zwölf Tagen bietet sich dem 32-Jährigen die Gelegenheit zur Revanche – dann treffen beide Mannschaften im wichtigen Regionalliga-Kellerduell aufeinander.