Diverse Vereine verpassen Frist für die Hallen-Wettbewerbe der Junioren. Kreisfußballverband weist Vorwürfe wegen mangelnder Kommunikation zurück

Ahrensburg. Für Nachwuchs-Fußballer sind sie das Highlight eines jeden Winters: die Futsal-Kreismeisterschaften in der Halle. Doch im kommenden Januar drohen die Wettbewerbe der A-, B- und C-Junioren zu sportlich fast bedeutungslosen Kurz-Turnieren zu verkommen. Diverse Vereine, darunter auch für ihre gute Jugendarbeit bekannte Clubs, stehen nicht auf der vom Kreisfußballverband (KFV) veröffentlichten Teilnehmerliste – sie haben die Frist für die Einreichung aller nötigen Unterlagen verpasst.

Darüber, wer die Schuld am diesjährigen Formalitäten-Chaos trägt, gibt es unterschiedliche Auffassungen. Der KFV kritisierte die betroffenen Vereine für die Versäumnisse. Einige Vereinsvertreter wiederum werfen dem KFV eine schlechte Kommunikation und das beharren auf Prinzipien vor.

Und darum geht es: Der KFV baute vor der Saison in das Anmelde-Szenario eine kleine aber entscheidende Änderung ein. Hatte es in den letzten Jahren immer gereicht, sich im Sommer gleichzeitig zum Punktspielbetrieb auch für die Hallen-Kreismeisterschaften anzumelden, mussten die Vereine nun zusätzlich an den Verband eine verbindliche Spielerliste senden. Damit will der KFV verhindern, dass Vereine, die für die Kreismeisterschaften mit mehreren Mannschaften antreten, einzelne Spieler zwischen den Teams hin- und hertauschen. Diese Veränderung ging an vielen Vereinen vorbei – und sie verpassten die nun abgelaufene Frist.

Unter anderem sind der SSC Hagen Ahrensburg (Titelverteidiger bei den C-Junioren), der VfL Oldesloe und der TuS Hoisdorf nun nicht angemeldet. Waren etwa bei den C-Junioren vergangenen Winter 18 Mannschaften von zehn unterschiedlichen Vereinen dabei, finden sich diesmal nur noch neun Teams aus fünf Clubs auf der Teilnehmerliste wieder. Da sechs Teams von sechs unterschiedlichen Vereinen an der Endrunde teilnehmen, wäre die Qualifikationsrunde damit faktisch hinfällig.

Nicole Kerkau, Vorsitzende des Jugendausschusses beim KFV, sagte: „Diese Neuregelung haben wir auf einer Pflichtveranstaltung am 6. August in Siek vorgestellt und zudem die Durchführungsbestimmungen im Internet veröffentlicht und an alle Clubs gemailt. Offenbar haben die Vereinsvertreter nicht zugehört und die Bestimmungen nicht gelesen.“ Wolfram Matysik, kommissarischer Jugendobmann des VfL Oldesloe, sagte: „Ich weise die Schuld nicht von mir und von demjenigen, der für uns an der Veranstaltung in Siek teilgenommen hat. Aber wenn rund 50 Prozent der Vereine nicht dabei sind, stellt sich die Frage, ob seitens des Verbandes in der Kommunikation alles richtig gelaufen ist.“ Vertreter weiterer Vereine bemängelten, dass auf die Neuregelung nicht explizit hingewiesen worden sei – auch nicht in einer neuerlichen Mail Kerkaus drei Tage vor Ablauf der Frist. Dort hatte die Jugendobfrau allgemein um die Beachtung der Durchführungsbestimmungen hingewiesen. Dem Hamburger Abendblatt sagte sie: „Ich weiß nicht, was wir noch mehr hätten machen sollen.“ Teilweise seien die Informationen vereinsintern nicht weitergegeben worden.

Jan Fedkenhauer, Juniorenobmann des SSC Hagen, zeigte sich selbstkritisch. „Das haben wir verbaselt“, gab er zu. In einer E-Mail am Donnerstagmorgen bat er den Verband dennoch um eine Fristverlängerung für alle Vereine. Die Entscheidung darüber obliegt nun dem Vorstand des KFV. Der Vorsitzende Jörg Lembke zeigte sich eher skeptisch bezüglich einer Fristverlängerung. „Wir setzen die Fristen ja nicht umsonst. Wenn wir jetzt eine Ausnahme machen, wird das im nächsten Fall wieder gefordert", sagte er.

Der SV Eichede, der die Spielerliste fristgerecht einreichte, zeigte sich solidarisch mit den säumigen Vereinen. Vereinspräsident Olaf Gehrken sprach sich für eine Fristverlängerung aus. „Die Ausübung des Sports muss im Vordergrund stehen“, sagte er. „Es wäre fatal, wenn Vereine wie Hagen und Oldesloe nicht dabei wären. Seitens des Verbandes jetzt die Tür zu schließen wäre kein optimales Miteinander.“