Steinburger Regionalligafußballer triumphieren beim 30. Rudi-Herzog-Pokalturnier. Gastgeber VfL Oldesloe scheidet in der Vorrunde aus

Bad Oldesloe. Es war ein ungewohntes Bild, das Oliver Zapel während der Einsätze des SV Eichede beim Rudi-Herzog-Pokalturnier in Bad Oldesloe abgab. Der sonst so lautstarke Trainer der Regionalligafußballer stand stumm hinter der Bande. Treffer seiner Schützlinge bejubelte er entweder gar nicht oder mit einem zurückhaltenden Klatschen. „Man muss die Spieler auch mal eigene Entscheidungen treffen lassen“, sagte Zapel nach der 30. Auflage des Traditionsturniers. Die Steinburger rechtfertigen das Vertrauen des Coaches, marschierten souverän in das Endspiel und gewannen durch einen 6:1-Final-Erfolg gegen den NTSV Strand 08 zum achten Mal in der Vereinsgeschichte die Trophäe.

So viele Fußballfans wie seit vielen Jahren nicht wollten das Hallenturnier des VfL Oldesloe sehen. 461 zahlende Zuschauer drängelten sich auf der Tribüne, standen in mehreren Reihen hinter den restlos belegten Sitzplätzen und verfolgten das Geschehen sogar zu Dutzenden außerhalb der Halle hinter der Glasscheibe. Beim Qualifikationsturnier am Tag zuvor fanden 400 Anhänger den Weg in die Stormarnhalle. „Noch besser war das Turnier nur besucht, als der VfB Lübeck noch teilgenommen hat“, sagte Kassierer Horst Reiter, der nach dem Jubiläumsturnier mit einem Präsentkorb geehrt wurde. Reiter war bei jedem der Turniere seit 1985 dabei.

Aus sportlicher Sicht verlief der Abend hingegen enttäuschend für den VfL. Gegen den klassentieferen SV Preußen Reinfeld verlor die Verbandsligamannschaft das entscheidende dritte Gruppenspiel mit 1:2 und schied in der Vorrunde aus. Auf dieselbe Art scheiterte Titelverteidiger VfL Tremsbüttel im letzten Gruppenspiel am SSV Pölitz.

Tremsbüttels Trainer Marco Schier tat „alles ein bisschen weh“, was mit dem Vorrundenaus seiner Schützlinge allerdings nichts zu tun hatte. Mit dem All-Star-Team, zu dem unter anderem auch Torben Bischkopf, Ingo Eschweiler, Sven Reddig, Fred Hallier und Marc Schnoor, der zum besten Torhüter gewählt wurde, gehörten, setzte sich Schier im Qualifikationsturnier durch. Im Hauptturnier blieb das Team allerdings chancenlos.

Den Trainingsbetrieb nehmen die Tremsbütteler erst in der kommenden Woche wieder auf. Bei der Kaderplanung ist der Verbandsligaclub aber schon tätig geworden. Jan Vogelsang, der vor einem Jahr überraschend aus Oldesloe zum damaligen Kreisligisten gewechselt war, kehrt wieder zurück, gehört zunächst aber nur der zweiten Mannschaft des VfL (Kreisklasse B) an. Schier: „Es ist leider nie das eingetreten, was wir uns von ihm erhofft haben. Bei uns steht ganz oben, dass regelmäßig trainiert wird.“ Ersatz hat Tremsbüttel in Aris Kukanda gefunden. Der 23-Jährige kommt vom SSC Hagen Ahrensburg II.

Im ersten Halbfinale schnupperte der Kreisliga-Spitzenreiter SSV Pölitz gegen den NTSV Strand 08 an der Überraschung, gab aber eine 2:0-Führung aus der Hand. Preußen Reinfeld unterlag dem SV Eichede deutlich. Im Spiel um Platz drei bezwangen die Reinfelder den Konkurrenten um den Verbandsligaaufstieg mit 3:2.

Eine prominente Teilnehmerin gab es beim 18. Hans-Hermann-Lienau-Cup der Frauen. Die zweimalige Weltmeisterin Silke Rottenberg stand für das Team NDR zwischen den Pfosten. Turniersieger wurde der FC Bergedorf85, der damit Seriensieger Holstein Kiel ablöste. Die Gastgeberinnen feierten Platz drei.