Mit vielen Oststeinbekern verstärkter deutscher Futsalmeister gewinnt Finale des e-Werk-Sachsenwald-Cups gegen den SC Condor mit 6:5.

Barsbüttel. Frisch geduscht und nur von den Zuschauerrängen aus verfolgten die Landesligafußballer des Barsbütteler SV die Endrunde ihres eigenen Hallenturniers - zwei Niederlagen in der Vorrunde des 2. e-Werk Sachsenwald-Cups gegen den SC Condor (2:3) und gegen die Hamburg Panthers (0:4) bei nur einem Erfolg gegen Bramfelder SV (6:2) besiegelten das vorzeitige Ausscheiden des Titelverteidigers. Ligakonkurrent Oststeinbeker SV, der in vorheriger Absprache mit der Turnierleitung mit seiner zweiten Mannschaft ins Turniergeschehen eingriff, durfte nach vier Vorrunden-Pleiten gegen den Hamm United FC (2:4), SC Europa (1:2), SC Concordia (1:2) und gegen das Team Yasar (0:7) das weitere Geschehen ebenfalls von der Tribüne aus mitansehen.

Dass die Zuschauer in der Sporthalle der Erich-Kästner-Gesamtschule doch noch in den Genuss eines Endspiels mit Stormarner Beteiligung gelangten, ist der Mannschaft der Hamburg Panthers zu verdanken. Der amtierende deutsche Futsalmeister, dessen Kader vorrangig mit Spielern des Oststeinbeker SV gespickt ist, setzte sich im Finale nach Neunmeterschießen mit 6:5 gegen den SC Condor durch.

Obwohl die Panthers im Finale gegen den Tabellenachten der Oberliga Hamburg die letzten 120 Sekunden mit drei Feldspielern auskommen mussten, Sascha de la Cuesta sah wegen überharten Spiels die Rote Karte, endete die Partie nach Ablauf der regulären Spielzeit torlos. Ein Neunmeterschießen musste somit die Entscheidung bringen.

Die ersten drei Schützen beider Teams erledigten ihre Aufgabe erfolgreich, danach stellte jedes Team abwechselnd einen weiteren Schützen, um die Entscheidung zu seinen Gunsten zu erzwingen. Oststeinbeks Stammtorwart Yalcin Ceylani wurde für die Panthers zum Matchwinner: Beim Stand von 5:5 parierte er zwei Neunmeter und egalisierte somit die Fehlschüsse seiner Mannschaftskollegen Saboor Khalili und Mohamad Labiadh. Oststeinbeks Stürmerstar Rafael Monteiro zeigte anschließend keine Nerven und sorgte mit einem Flachschuss ins linke Eck für die erneute Führung der Panthers. Im direkten Gegenzug versagten Condors Torwart die Nerven: Zur großen Freude der Panthers setzte Todd Tofur die gelbe Filzkugel an den linken Pfosten.

Rafael Monteiro, der in der Landesliga-Torschützenliste mit 24 Treffern mit großem Vorsprung vor Betim Haxhiajdini (13 Tore, Barsbütteler SV) anführt, stellte auch in der Halle seine Vollstreckerqualitäten unter Beweis. Mit fünf Treffern beendete der 22-Jährige als zweitbester Schütze das Turnier. Die Torjägerkanone sicherte sich Tamer Dönmez (Germania Schnelsen) vom Team Yasar, der sechsmal traf. "Es war ein Hallenturnier auf hohem spielerischem Niveau. Allerdings musste ich mich erst an den Filzball gewöhnen, der lange nicht so schnell läuft wie ein normaler Fußball", sagte Monteiro.

Organisator Bernd Angenendt hatte umgehend eine Erklärung für das nicht alltägliche Spielgerät parat: "Die Behörde erlaubt bei einem Hallenfußballturnier in dieser Sporthalle nur einen Filzball. Für die Zuschauer ist das aber sogar interessanter anzuschauen, da es mehr auf die Technik ankommt."

Während Stefan Kohfahl das Abschneiden seines Oststeinbeker SV eher gelassen nahm, sorgte die Verletzungen von Moustapha Bacar, Maximilian Hentrich und Nils Lawer beim Trainer für Verdruss. "Hallenturniere sind zwar unterhaltsam, aber nicht so wichtig, um mit verletzten Spielern in die Rückrunde zu starten", sagte Kohfahl, der sich insbesondere für seinen angeschlagenen Ersatztorwart Hentrich ärgert. "Maximilian sollte am 3. Januar eigentlich bei Kalev Tallin aus der ersten estischen Liga zu einem Probetraining antreten, daraus wird jetzt wohl nichts."

Im Gegensatz zu seinem Ligakonkurrenten Oststeinbeker SV startete der Barsbütteler SV erfolgreich in das Turnier. "Beim 6:2 gegen den Bramfelder SV hat meine Mannschaft sich sehr gut präsentiert. Unsere spielerische Überlegenheit konnten wir schnell in Torerfolge ummünzen. Gegen den SC Condor sind wir aus unerklärlichen Gründen nach einigen Minuten eingebrochen, so etwas darf uns nicht passieren", sagte Trainer Aydin Taneli, der vor dem Turnier das Erreichen des Halbfinals als Ziel ausgegeben hatte.

"Mit dem Turnierverlauf bin ich zufrieden, mit dem Zuschauerbesuch nicht", sagte Bernd Angenendt. Der Ligaobmann des Barsbütteler SV gab den widrigen Witterungsverhältnissen eine Mitschuld an der geringen Zuschauerzahl: "Mit 150 Besuchern an zwei Tagen war das Interesse diesmal deutlich geringer als im Vorjahr."

Die kurzfristige Absage des FSV Geesthacht, der sich am Vortag beim Ergo-Cup neben dem SC Europa für das Hauptturnier qualifiziert hatte, mit seinem Erfolg aber offenbar nicht gerechnet hatte und deshalb keine Mannschaft zusammenbekam, sorgte für wenig organisatorische Probleme. "Wir haben die Spielpaarungen nicht geändert, sondern die mit Geesthacht angesetzte Partien einfach ausfallen lassen", so Angenendt.

Dem einen oder anderen Besucher gefiel es, trat er doch eher den Heimweg an als erwartet.