Die Stormarner Handballfrauen fiebern nach einem 31:26 gegen Slesvig IF dem Spitzenspiel der Schleswig-Holstein-Liga entgegen.

Reinfeld. Drei Siege und ein Unentschieden in gegnerischer Halle - die Handballfrauen der HSG Reinfeld/Hamberge präsentieren sich in dieser Saison auswärts in guter Verfassung. Detfred Dörling schaut bereits voller Optimismus auf den kommenden Sonnabend, wenn seine Mannschaft als Tabellendritter der Schleswig-Holstein-Liga in der Landeshauptstadt auf den führenden THW Kiel trifft (17 Uhr, Helmut-Wriedt-Halle).

"Wir wollen dort über den Kampf ins Spiel finden, eine geschlossene Mannschaftsleitung zeigen, dann haben wir auch eine Chance in Kiel zu gewinnen", so der Reinfelder Trainer. "Natürlich müssen meine Spielerinnen auch bereit sein, an ihre Leistungsgrenzen gehen." Dörling hofft insgeheim auch auf den positiven Effekt einer gemeinsamen Anfahrt: "Bei jedem der Auswärtsspiele, zu denen wir per Bus angereist sind, gingen wir von der ersten Minute an hoch motiviert und sehr konzentriert in die Begegnung", erklärt der Übungsleiter.

Dörling stellt sich beim Tabellenführer auf eine konsequent zur Sache gehende 6:0-Deckung ein. "Wir werden ihren Offensivkräften ebenfalls mit einer geschlossen stehenden Abwehrreihe das Leben schwer machen", sagt der Coach, der aber auch die Schwächen im Spiel der Kielerinnen kennt: "Sie sind anfällig bei Tempogegenstößen. Das kommt unserem schnellen Offensivspiel mit Spielerinnen wie Madeline Feierabend, Laura Beth, Lara Zube oder Lina Tonding sehr entgegen." Dass die Mannschaft aus der Landeshauptstadt schlagbar ist, bewies am sechsten Spieltag bereits die HSG Tarp-Wanderup II, die den Kielerinnen mit 31:21 nicht nur eine empfindliche, sondern auch die bisher einzige Saisonniederlage beibrachte.

Reinfelds Trainer wird auf seinen kompletten Kader zurückgreifen können. So wird auch die schnelle Rechtsaußen Zube wieder mit von der Partie sein, die Dörling beim 31:26 (13:10)-Erfolg gegen den Slesvig IF aufgrund einer Zahn-Operation schonte.

Zube verfolgte von den Zuschauerrängen aus einen Auftritt ihrer Mannschaftskolleginnen, der den gewohnt kritischen Trainer fast zufrieden stellte: "In der Defensive haben wir die gesamten 60 Minuten gut gearbeitet. Nicht ganz einverstanden bin ich mit dem Spiel nach vorne und der Torausbeute", sagt der Übungsleiter und spielt dabei auf das häufig zu frühe Passspiel seiner Spielerinnen an, anstatt wie von ihm in der Kabine gefordert "noch ein, zwei Schritte zu gehen und dann erst den entscheidenden Ball zu spielen".

Auch Ligaobmann Arno Möller hätte sich eine höhere Trefferausbeute gewünscht: "Nach dem Seitenwechsel haben wir vier schnelle Tore erzielt, danach leider wieder mit angezogener Handbremse gespielt, anstatt den Druck konsequent aufrecht zu erhalten."

Ihre beste Saisonleistung bescheinigte Dörling der 20-jährigen Laura Beth. "Sie erlitt vor gut vier Jahren einen Kreuzbandriss, kämpfte sich dannSchritt für Schritt wieder nach vorne. Diesmal hat Laura wieder einmal bewiesen, dass sie sowohl offensiv wie defensiv große Qualitäten besitzt", sagt Dörling, der aber auch gleich noch einen Tipp für seinen Schützling parat hat: "In der Abwehr muss sie ihre Gegenspielerin noch etwas konsequenter attackieren."

Die Tore für die HSG Reinfeld/Hamberge erzielten: Kerstin Albrecht (8), Lina Tonding (5), Antje Beth (3/1), Rika Tonding, Janine Sachse, Madeline Feierabend (je 3), Lena Powierski (2/2), Laura Beth, Maike Waldeck (je 2).