Die Ahrensburger Fußballer fahren den siebten Saisonsieg ein. Timo Twachtmann bereitet alle drei Tore vor.

Ahrensburg. Nach dem Abpfiff hatte es Timo Twachtmann eilig. Ihm blieb nur kurz Zeit für eine Dusche, dann musste er sich zum Bahnhof fahren lassen, um den Zug in Richtung seiner neuen Heimat zu erreichen. Seit einem Monat hält sich der Student in Münster fit, stößt nur für die Spiele in der Schleswig-Holstein-Liga zu den Fußballern des SSC Hagen Ahrensburg. Den Verdacht, er würde dadurch die Bindung zur Mannschaft verlieren, dürfte er beim 3:2 (2:1) gegen den Heider SV bis auf weiteres widerlegt haben.

Schon in der zehnten Minute zeigte Twachtmann das erste Mal seine Klasse und dass er die Laufwege seiner Mitspieler blind versteht. Von der Mittellinie aus passte er herrlich in den Lauf von Bojan Stäcker, dem reichlich Zeit blieb, den Ball zum 1:0 einzuschieben. "Ich kenne die Mannschaft seit Jahren. Das Zusammenspiel wird immer klappen", sagte der 21-Jährige auf dem Weg vom Jubelkreis in die Kabine. Ob er den Ahrensburgern auch weiter erhalten bleibt, ist dennoch fraglich. In der Winterpause wird er sich mit Trainer Jan Jakobsen zusammensetzen und über seine Zukunft beim SSC entscheiden. Er könne sich gut vorstellen, auch in der Rückrunde zwischen der Studenten- und der Schlossstadt zu pendeln, sagte Twachtmann und fügte hinzu: "Wenn die Jungs mich brauchen." Soviel ist allerdings sicher, nicht nur nach der Partie gegen die Heider, die sich dank Twachtmann nur kurz über ihren Ausgleichstreffer durch André Ladendorf (23. Minute) freuten. Denn in der 27. Minute war es wieder der Mittelfeldregisseur, der die erneute Hagener Führung vorbereite. Seinen Eckball auf den kurzen Pfosten verwertete der von Partie zu Partie effektiver spielende Rico Pohlmann per Kopf. Auf dieselbe Weise war dessen Zwillingsbruder Kai in der 50. Minute der nächste Nutznießer der stets gefährlichen Standardsituationen Twachtmanns - 3:1. Das Spiel schien gelaufen, denn der Heider Viktor Hardock, der den Freistoß verursacht hatte, wurde mit der Gelb-Roten Karte des Feldes verwiesen.

"Nach dem 3:1 haben wir nur noch an das Toreschießen gedacht und die defensive Grundordnung verloren", ärgerte sich Jakobsen über die darauffolgenden durchwachsenen 40 Minuten seiner Mannschaft und insbesondere über den Heider Anschlusstreffer durch Arend Müller (83.). Weil den Gästen die Serie von fünf Niederlagen bei ihrem leblosen Auftritt deutlich anzumerken war, geriet Hagens siebter Saisonsieg dennoch nicht mehr ernsthaft in Gefahr, durch den Jakobsens Schützlinge den Vorsprung auf die Abstiegsplätze auf zehn Punkte ausbauten.

Der Däne aber will sich von dem Blick auf die Tabelle nicht blenden lassen. "Vor der Winterpause haben wir noch schwierige Aufgaben zu bewältigen", verwies er auf noch anstehende Spiele wie die gegen den TSV Kropp, den SV Eichede und den Preetzer TSV. Twachtmann schloss sich dem an: "Es kann auch schnell wieder nach unten gehen", sagte er und eilte in die Kabine.

SSC Hagen Ahrensburg: Block - Schmidt-Hartwigsen, Lembke, Lindenau, Herklotz - K. Pohlmann (69. C. Lantz), Twachtmann, Stäcker, Janelt (79. Klamt) - Leptien (57. Weltin), R. Pohlmann.