Volleyballmänner des Oststeinbeker SV starten mit 1:3 gegen den Titelfavoriten SV Lindow/Gransee in die Dritte Liga.

Oststeinbek. Die Auftaktpartie in der neu gegründeten Dritten Liga ging für die Volleyballmänner des Oststeinbeker SV mit 1:3 (20:25, 18:25, 25:22, 18:25) gegen den hoch gehandelten SV Lindow/Gransee verloren, dennoch sorgte sie bei allen Beteiligten für Lust auf mehr: "Dass ich nach einer Niederlage fast euphorisch bin, kommt sicherlich nicht oft vor", sagte Oststeinbeks Trainer Daniel Prade. "Aber wir haben heute gesehen, dass wir gegen einen Gegner mit mittlerem Zweitliganiveau durchaus mithalten können."

Vor rund 150 Zuschauern in der Walter-Ruckert-Halle präsentierte sich der brandenburgische Zweitligaabsteiger über weite Strecken des Spiels als die besser eingespielte, technisch stärkere Mannschaft. "Mit einem Etat von rund 80 000 Euro gehören die Lindower aber eigentlich gar nicht in diese Spielklasse", so Prade, dem für das Abenteuer Dritte Liga kaum zusätzliche Mittel zur Verfügung stehen. "Dafür steht der gesamte Verein hinter uns", so der Trainer. "Unsere vier Volleyballmannschaften haben jeweils eine Patenschaft für zwei Heimspiele übernommen, stellen neben den Wischern auch die Balljungen oder -mädchen." Selbst Prades Eltern zeigten Einsatz, kassierten am Eingang das für die Dritte Liga vorgeschriebenen Eintrittsgeld von drei Euro.

Zu Beginn der Partie setzte Prade auf Bewährtes: Mit Martin Kauffeldt, Björn Domroese, Martin Stromecki und den Brüdern Martin und Hendrik Hofmann standen insgesamt fünf Spieler der vergangenen Saison in der Startformation, zudem Remigiuzs Smolinski (kam vom VC Potsdam-Waldstadt), einer von sechs Neuzugängen, die das Team in der Breite und in der Tiefe verstärken sollen.

Die Stormarner begannen stark, hielten die Partie bis zum 14:14-Zwischenstand ausgeglichen. Dann allerdings ließ die Konzentration nach. Bei den Gästen griffen die eingespielten Angriffsmechanismen, und der Druck über den Außenangriff erhöhte sich kontinuierlich. Nach 21 Spielminuten gaben die Oststeinbeker den ersten Satz mit 20:25 verloren. Auch im zweiten Spielabschnitt standen die Stormarner gegen die gegnerischen Offensivkräfte auf verlorenem Posten. Der Block der Stormarner mit Sven Wischhöfer, Martin Kauffeldt und Tobias Thomsen musste häufig machtlos mit ansehen, wie die auf Lindower Seite kurz an das Netz gestellten Bälle gnadenlos ins Halbfeld geschmettert wurden. Mit 18:25 ging auch der zweite Satz verloren.

Es folgte der dritte Spielabschnitt und der Nachweis, dass die "Ostbek Pirates" in der Dritten Liga angekommen sind. Smolinski glänzte im Zuspiel, der Block stand sicher und Libero Hendrik Hofmann brachte ein ums andere Mal die Lindower Aufschläger mit seiner Defensivleistung zum Verzweifeln. "Ich bin einfach nur stolz auf meine Mannschaft. Wir haben das gespielt, was wir können. Im dritten Satz lag unsere Leistung sogar bei 120 Prozent", so Prade nach dem 25:22-Satzgewinn. "Wenn wir diese Form stabilisieren können, mache ich mir um den weiteren Saisonverlauf keinerlei Sorgen." Besonders erfreut war der Trainer über Martin Stromecki, der in der vergangenen Saison kaum zum Einsatz gekommen war und die lange Pause im Sommer intensiv genutzt hat, sich wieder in Form zu bringen. Prade: "Er hat ein überragendes Spiel gemacht."

Wieder zurück im Team ist auch Tobias Thomsen, ein Ur-Oststeinbeker, der ein Auslandssemester einlegte und an der University von Washington in Seattle (USA) BWL studierte. "Ich kenne das Team seit Jahren. Und dafür, dass wir so viele Neue im Kader haben, konnten wir dem klaren Aufstiegs-Favoriten gut Paroli bieten. Das macht Hoffnung für die weiteren Partien in der Dritten Liga", so Thomsen.

"Wir haben streckenweise sehr gut gespielt, es waren sehr gute Ansätze erkennbar. Es ist schwierig, gegen einen so starken Außenangriff zu spielen. Aber gerade im dritten Satz haben wir die Blöcke sehr gut gestellt und die gegnerische Offensive kaum zum Zuge kommen lassen", so Wischhöfer, der mit Vitali Aul und Mathias Bansemer zusammen von der VG WiWa Hamburg den Weg zum Oststeinbeker SV fand. Aul zog zudem noch sein persönliches Fazit: "Der Spielverlauf war nicht so deutlich, wie es das Ergebnis aussagt."