Die Volleyballherren sind in die dritte Liga eingezogen. Eine Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern soll einen Platz im Mittelfeld erreichen.

Oststeinbek. Mit einem Heimspiel gegen den SV Lindow/Gransee beginnt für die Volleyballer des Oststeinbeker SV an diesem Sonnabend (19.30 Uhr, Walter-Ruckert-Sporthalle, Meessen) das Abenteuer Dritte Liga Nord. Mit Platz fünf in der Regionalliga Nord qualifizierten sie sich in der vergangenen Saison für die neue Spielklasse, mit deren Einführung der deutsche Volleyball-Verband die Kluft zur Zweiten Bundesliga schließen möchte. Was die Ostbek Pirates dort sportlich erwartet, vermag keiner so recht einzuschätzen, und auch organisatorisch kommt Neuland auf sie zu.

Unter anderem müssen die Heimvereine künftig Hallensprecher, Balljungen und Wischer stellen. Die Oststeinbeker Mannschaft selbst übernimmt fast alle Aufgaben. Wer am Spieltag nicht in den zwölfköpfigen Kader berufen wird, hilft auf andere Weise mit. Vier Spieler wird es wöchentlich treffen. "Wir haben die Mannschaft in der Breite verstärkt und auch qualitativ dazugewonnen", sagt Trainer Daniel Prade, dessen Schützlinge in der abgelaufenen Spielzeit nach einer bärenstarken Hinrunde ohne Punktverlust in der Rückserie die Form verloren.

Mit Vitali Aul, Matthias Bansemer und Sven Wischhöfer kam ein Trio von der VG WiWa Hamburg, die sich nach einem starken dritten Platz in der Regionalliga aufgelöst hat. Valentin Begemann, der bereits für den OSV spielte, soll der insgesamt achte Neuzugang sein. Er versucht noch, einen Studienplatz in Hamburg zu bekommen. Ein besonderes Anliegen war es Prade, die Mannschaft mit Spielern wie dem 21-jährigen Aul deutlich zu verjüngen. "Wir haben jetzt eine gute Mischung", sagt er. Björn Domroese, der zugleich als Co-Trainer fungiert, Tobias Beiersdorf und die Brüder Martin und Libero Hendrik Hofmann haben bereits Erfahrung in höherklassigen Ligen gesammelt. Sie sollen wie Kapitän Martin Kauffeldt Verantwortung übernehmen.

"Wir Neuzugänge wurden schnell in die Mannschaft integriert", sagt Zuspieler Aul. "Im Training treten manchmal Alt und Jung gegeneinander an. Aber in den Spielen werden wir uns ergänzen und an einem Strang ziehen. Unsere Stärke ist das Kämpferherz." Auch Prade lobt den Mannschaftsgeist. "Die Stimmung ist sehr gut, die Spieler kommen gut miteinander aus. Die Vorbereitungsphase verlief in sportlicher Hinsicht zufriedenstellend, wenn auch nicht perfekt für Team und Trainer. Im Hamburger Pokalwettbewerb war erst im Finale gegen den Ligakonkurrenten 1. VC Norderstedt Schluss. Bei der Niederlage offenbarten die Stormarner allerdings noch einige Schwächen, besonders im Angriffsspiel. Eine Woche später unterlagen sie bei einem Vorbereitungsturnier in Oldenburg demselben Gegner ebenfalls im Endspiel nach einer deutlichen Steigerung nur noch mit 22:25, 26:28. "Wir haben uns in dieser Partie sehr gut verkauft. Norderstedt wird in der Punktspielsaison kaum zu schlagen sein", sagte Prade, der die Hamburger zu einem der zwei Favoriten zählt. Der andere sei der SV Lindow/Gransee - und damit der erste Gegner seiner Mannschaft. Angst vor dem Zweitligaabsteiger sei aber nicht angebracht. "In unseren Heimspielen ist alles möglich. Das Team wird alles geben", verspricht Prade.

Aul setzt dabei auf die Unterstützung von der Tribüne. Bis zu 150 Anhänger sorgten in der vergangenen Saison für lautstarke Unterstützung. "Es wäre toll, wenn in dieser Spielzeit die Marke von 200 Zuschauern erreicht wird", sagt er. Das erste Auswärtsspiel bestreiten die Stormarner am Sonntag, 30. September (13 Uhr, Erich-Kurz-Straße), beim schwer einzuschätzenden Berliner VV.

Der Kader des Oststeinbeker SV:

Zugänge: Vitali Aul, Matthias Bansemer, Sven Wischhöfer (alle VG WiWa Hamburg), Michael Kopf (Post SV Stendal), Marc Lau (1. VC Norderstedt), Remigiusz Smolinski (VC Potsdam-Waldstadt), Tobias Thomsen (einjähriger Auslandsaufenthalt)

Abgänge: Christian Braun (Ziel nach Berufswechsel unbekannt), Malte Ramin (künftig als Bundesligaschiedsrichter tätig), Timo Timpe (hat Karriere beendet)

Weiter im Kader: Tobias Beiersdorf, Björn Domroese, Hendrik Hofmann, Martin Hofmann, René Jahrend, Martin Kauffeldt, Steffen Remus, Martin Stromecki, Michael Thiel

Trainer: Daniel Prade

Saisonziel: gesicherter Mittelfeldplatz