Athleten aus dem Süden Stormarns dominieren die Kreismeisterschaften im Schwimmen. Barbara Kehbein ist mit 43 Jahren die älteste Siegerin.

Barsbüttel/Reinbek. Die Kreismeisterschaften im Schwimmen werden immer mehr zu Reinbeker Stadtmeisterschaften: Von den 18 Titeln, die diesmal in der Schwimmhalle Barsbüttel in der offenen Klasse vergeben wurden, gingen 16 nach Reinbek. Der FC Voran Ohe stellte neunmal den Kreismeister, die siebenmal siegreiche TSV Reinbek in Malte Wulf dafür den erfolgreichsten Athleten: Der 17-Jährige verlängerte seine ohnehin schon beeindruckende Erfolgsliste um fünf Titel. Der seit zwei Jahren am Olympiastützpunkt Hamburg im Stadtteil Dulsberg trainierende Athlet schlug über 100 und 200 Meter Freistil, über 100 Meter Schmetterling sowie zweimal mit Reinbeks Staffel über 4 x 50 Meter Freistil und Lagen als Erster an. Sein jüngerer Bruder Eike Teja (ebenfalls TSV Reinbek) komplettierte das erfolgreiche Abschneiden der TSV mit Siegen über 100 und 200 Meter Brust. Wie Malte gewannen auch Jonah Kilian Sumfleth und Kim Merle Fürstenwerth vom FC Voran Ohe jeweils drei Einzeltitel. Jonah Kilian war über 100 und 200 Meter Rücken sowie über 200 Meter Lagen der Schnellste, Kim Merle über 100 Meter Brust und Rücken sowie über 200 Meter Lagen nicht zu schlagen.

Das packendste Duell lieferten sich allerdings Barbara Kehbein vom VfL Oldesloe und Laura Bendfeldt vom Ahrensburger TSV über 200 Meter Freistil: Kehbein, mit 43 Jahren mehr als doppelt so alt wie ihre Kontrahentin, gewann in 2:14,78 Minuten mit drei Hundertstelsekunden Vorsprung. Laura,17, drehte dafür über 100 Meter Freistil den Spieß um. Sie blieb als einzige Schwimmerin unter der magischen Grenze von einer Minute und gewann in 59,62 Sekunden vor Kim Merle Fürstenwerth und Kehbein.

"Barbara Kehbein ist ein Phänomen. Ich kenne sie schon seit der 1980er-Jahren. Beachtlich, dass sie auch als ,Schwimm-Oma' noch mit den Jüngeren mithalten kann", sagte Rolf Bernhard, Spartenleiter des ausrichtenden TSV Bargteheide, anerkennend. Die Reinfelderin zählt zu Schleswig-Holsteins besten Schwimmerinnen aller Zeiten. Über 200 Meter Freistil liegt sie in der ewigen Landesbestenliste noch immer auf Platz zwei - vor ihr nur die mehrfache Welt- und Europameistern Antje Buschschulte.

Die Bargteheider waren bereits zum vierten Mal in Folge für die reibungslose Organisation verantwortlich, bekamen dafür wieder viel Lob. "Wir sind mittlerweile schon ein eingespieltes Team", sagte Bernhard. Sportlich konnten die Bargteheider nicht an Erfolge früherer Jahre anknüpfen. "Seit der Schließung der Oldesloe Schwimmhalle haben wir außerhalb der Sommermonate nur noch eingeschränkte Trainingsmöglichkeiten", sagte der Abteilungschef. Das wirkt sich nicht nur auf die Leistung aus. Bernhard: "Wir haben in den vergangenen Monaten leider rund 20 Prozent unserer Mitglieder verloren."

Am kommenden Wochenende steht schon das nächste Schwimmereignis in Stormarn bevor: Der Ahrensburger TSV organisiert am Sonnabend ab 14 Uhr im Badlantic (Reeshoop 60) zum 14. Mal sein Einladungsschwimmen um den Schlosspokal. Dafür haben 100 Aktive aus neun Vereinen gemeldet. Aus dem Kreis sind neben den Gastgebern Schwimmer des SV Preußen Reinfeld, TSV Bargteheide und TSV Trittau dabei.