Daniel Pacher, mehrmaliger Marathon- und Crosslauf-Kreismeister, arbeitet als Personal-Trainer. Prominentester Kunde ist Bela B.

Ahrensburg. Die Worte, die fast wie ein Versprechen klingen, kommen aus dem Mund eines Mannes, dessen Lebenselixier das Laufen ist. Sie gelten all denjenigen, die etwas für ihre Gesundheit tun möchten und überlegen, die erste kleine Laufrunde in Angriff zu nehmen. "Auch wenn nach ein paar hundert Metern die Muskeln schmerzen, das Atmen schwerfällt und der Kopf das Signal gibt "Aufhören" - der Punkt an dem das Laufen Spaß macht kommt bestimmt", sagt Daniel Pacher. Als mehrmaliger Marathon- und Crosslauf-Kreismeister weiß er: Der Mensch funktioniert relativ simpel. "Er sieht die Erfolge immer nur dann, wenn er sie sofort messen kann. Der Erfolg beim Laufen stellt sich aber erst nach einer längeren, trainingsintensiven Zeit ein."

Pacher, 37, ist durchtrainiert, kein Gramm Fett am Leib. Seit 2000 arbeitet er als Personal-Trainer. Hauptsächlich für Privatkunden, ab und an auch im Auftrag größerer Firmen. "Das Ziel meines Kunden mache ich zu meinem Ziel", sagt er. So auch bei seinem bisher prominentesten Kunden: Dirk Felsenheimer, besser bekannt unter dem Künstlernamen Bela B., Schlagzeuger der Musikgruppe "die Ärzte". "Wir sind gut befreundet, laufen immer noch zwei bis dreimal die Woche zusammen, solange es seine Zeit zulässt", so Pacher. Sechs Marathons haben beide gemeinsam absolviert.

Neben dem Sportstudium erwarb er 1998 seinen Fahrlehrerschein, machte sich zudem vergangenes Jahr in Ahrensburg mit einer Fahrschule selbstständig. "Aktiv als Personaltrainer, eher passiv als Fahrlehrer, für mich die ideale Mischung", sagt Pacher, der keine Ausreden zulässt, jedenfalls keine, die mit Zeitmangel begründet sind: "Wenn ich morgens um acht am Schreibtisch sitzen muss, stell ich mir den Wecker eben auf sechs Uhr, um vorher noch laufen zu gehen".

Auch Matthias Winterstein, Ahrensburger Anwalt und guter Freund von Pacher, musste sich umstellen. "Eines Tages kam Matthias auf mich zu und fragte, ob ich ihn nicht trainieren könne. Er rauchte drei bis vier Schachtel am Tag, wollte sein Leben ändern und unbedingt von seinen 100 Kilogramm runter." Matthias hat sich von Kleidergröße XXL auf Größe L herunter trainiert, ist heute mit 44 Jahren ein ernst zu nehmender Sportler, der die Marathondistanz in 3:23 Stunden absolviert", so Pacher.

Seit Juni dieses Jahres nahmen die beiden Extremsportler jedes Wochenende an einer Triathlonveranstaltung teil. Insgesamt stehen diese Saison zwölf Triathlons und vier Marathons auf dem Programm. Den Hamburger Stadtpark-Triathlon hat Pacher dieses Jahr gewonnen, ebenso den Triathlon in Geesthacht. Beim Hamburger Marathon belegte er unter 16 000 Teilnehmern den 89. Platz.

Pacher ist ein Mann der Extreme, er liebt das Abenteuer. Er war Kandidat bei Fear-Factor, einer Fernsehshow, in der die Kandidaten ihre Ängste mit sportlichem Geschick überwinden mussten. "Es war spannend, vor allem weil in Argentinien gedreht wurde. Aber nichts, woran man jeden Tag denkt", so Pacher. Sein Vater kommt aus Österreich, die Verbundenheit zur Natur hat der 37-Jährige praktisch mit in die Wiege gelegt bekommen. "Berge, Wald, Wasser - das ist meins", sagt Pacher, dagegen seien zwei Wochen Strandurlaub nicht so sein Ding.

Hunde sind seine große Leidenschaft: "Sam und Yukai sind wahrlich meine besten Kumpels", so Pacher. "Aber das natürlich ohne sie zu vermenschlichen." 16 Jahre lang war er Rettungshundeführer beim Deutschen Roten Kreuz. Nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei im August 1999 flog er mit seinem Schäferhund-Husky-Mix Shirley ins Katastrophengebiet. Fünf Tage, die ihn geprägt haben: "Acht Menschen retteten wir das Leben", erzählt Pacher, allerdings hätte man die Toten bei der Arbeit nicht gezählt.

Ein zweites einschneidendes Erlebnis folgte fünf Jahre später, in Italien, 50 Kilometer vor Venedig, wo Pacher auf seinem Motorrad von einem Autofahrer über den Haufen gefahren wurde. Die Diagnose: beide Arme gebrochen, rechtes Handgelenk zertrümmert, Nervenschäden und innere Blutungen. "Die Ärzte behaupteten, ein Nichtsportler hätte diesen Unfall nicht überlebt."

Pacher hatte einen Filmriss, das erste Mal in seinem Leben: "Eine Stunde ist komplett weg, aber nicht die nach dem Unfall sondern die 60 Minuten vor dem Knall." Fünf Tage nach der letzten Operation zog es Pacher im Krankenhaus schon wieder aufs Laufband, die Ärzte gaben grünes Licht.

Vier Jahre später lief Pacher den Marathon in 2:42, sechs Minuten langsamer als seine Bestzeit vor dem Unfall.