Präsente für die Neuzugänge, Punkte für die Gegner - Badmintonmannschaft des TSV Trittau bleibt noch hinter Erwartungen zurück.

Trittau. In der Sporthalle des örtlichen Gymnasiums dröhnte noch die Einmarschmusik zur Heimpremiere, da wurde schon offensichtlich, dass beim TSV Trittau manches bislang nicht harmoniert in dieser noch jungen Badmintonsaison. So sehr biss sich die lilafarbenen Verpackung der Willkommenspräsente, die Abteilungsleiter Kim Persson den Neuzugängen überreichte, mit der neuen rot-weißen Wettkampftracht des Teams, dass manchem die Augen schmerzten. Die Freude bei den Beschenkten war trotzdem groß, doch nach dem enttäuschenden 4:4 gegen Aufsteiger BC Hohenlimburg hatte die Stimmung dann schon merklich gelitten. 23 Stunden und die erste Saisonniederlage gegen Spitzenreiter STC BW Solingen (2:6) später war klar, dass dem TSV erneut der Abstiegskampf drohen könnte.

Jedenfalls hatten sich die Stormarner viel mehr ausgerechnet aus den ersten drei Partien als die beiden Punkte, die nun in ihrer Statistik stehen (zum Auftakt hatte es ein 4:4 gegen Schlusslicht BW Wittorf gegeben). Auch sonst haben sie sich in Trittau ziemlich verkalkuliert. Bei der Abgabe der neuen vereinsinternen Spieler-Rangliste übersahen die Verantwortlichen, dass nach dem komplizierten Regelwerk das bisherige Spitzendoppel Nikolaj Persson/Nico Coldewe im veränderten Kader nur noch an zweiter Position spielen darf. Persson wirkte ob dieses Fauxpas ein wenig verstimmt, die überraschende Drei-Satz-Niederlage des Duos gegen die Hohenlimburger Hendrik Westermeyer/Christian Bald passte da ins Bild. Der Punkt war fest eingeplant gewesen und hätte Trittau den Sieg gebracht.

Coldewe aber schien ohnehin ein gutes Stück entfernt zu sein von seiner Bestform, sein Studium (Sport- und Eventmanagement) verlangt ihm viel ab. Der Verein hat ihn nun trotzdem aufgefordert, wieder mehr zu trainieren, nachdem der ehemalige deutsche Jugendmeister im Mixed mit Annekatrin Lillie keine gute Figur abgegeben hatte. Neuzugang Laura Vana ging bei ihrem ersten Auftritt in Trittau leer aus, hat mit ihrem Kämpferherz aber das Zeug zum Publikumsliebling und schrammte im Doppel an der Seite Lillies nach einem packenden Match nur knapp an einem Erfolg vorbei.

Vana bleibt damit die positive Figur der Saison, sie hatte ja auch schon im Auftaktspiel überzeugt. Klubsprecherin Sabina Persson lobte zudem die Professionalität der Studentin, die gegen Solingen ihren 21. Geburtstag feierte, am Vorabend aber trotzdem frühzeitig schlafen gegangen war. Auch für ihr Können in der Küche hat Vana in Trittau schon viel Anerkennung bekommen, sie brachte zur Feier des Tages Muffins mit. "Backen kann sie jedenfalls", sagte Persson.

Auf dem Spielfeld half das freilich wenig. Vana ärgerte sich an ihrem Geburtstag im Duell mit Solingens Linda Sloan über eine weitere knappe Niederlage. Untröstlich schien Ary Trisnanto, der angekündigt hatte, kein Spiel zu verlieren. Gegen Blagovest Kisyov erwischte es ihn nun schon am dritten Spieltag, dabei hatte er im Entscheidungssatz (18:21) bereits 18:12 geführt. Das Match war angesichts des Trittauer 2:5-Rückstands nicht entscheidend, am Ende der Saison könnte aber jeder Spielpunkt zählen. Für Trisnanto nahm das Wiedersehen mit einem einstigen Weggefährten, der früher bei seinem ehemaligen Verein in Indonesien trainierte, damit ein bitteres Ende. Fünf Wochen Punktspielpause stehen nun bevor, die Mannschaft verstreut sich so lange. Trisnanto und Vana reisten in die Niederlande, Persson in die Türkei, um bei internationalen Turnieren an den Start zu gehen.

Wenn sie Ende November zurückkehren, steht das richtungweisende Duell mit dem BV RW Wesel an, einer von zwei Mannschaften, die in der Tabelle noch hinter Trittau stehen. Geschenke sollen dann keine mehr verteilen werden - vor allem nicht an den Gegner.