Der mit Spendernieren lebende Tischtennisspieler siegt bei den World Transplant Games

Siek. Unter den ersten Zehn waren Spieler aus Indien, Mexiko, Australien, Ungarn, England, Frankreich und Thailand. Und ganz oben er, Jan Hauberg, "Germany". In seinen 29. Geburtstag gestern feierte der Tischtennis-Spieler des SV Siek als frisch gebackener Weltmeister hinein. Bei den 18. World Transplant Games in Göteborg war der Spitzenspieler der zweiten Sieker Mannschaft (Oberliga), der seit frühester Jugend mit Spendernieren lebt, weder im Viertelfinale vom Australier Steven Arthy (3:0) noch im Halbfinale vom Mexikaner Alejandro Rios (11:7, 7:11, 11:9, 11:9) und schon gar nicht im Endspiel vom Inder Kunal Puri (11:9, 11:7, 11:1) aufzuhalten. "Für mich lief es glatt. Nur mit Alejandro hatte ich etwas Mühe", berichtete Hauberg aus Schweden.

Neben den sportlichen Erfolgen blieb ihm auch die stimmungsvolle Eröffnungsfeier mit einer Parade der über 1500 Athleten aus 69 Ländern in guter Erinnerung. Schwedens Kronprinz Daniel unterstrich mit seiner Anwesenheit die Bedeutung der Veranstaltung, die auf die Erfolge der Transplantationschirurgie hinweisen und das Bewusstsein für die Organspende schärfen will.

Unter diesen Aspekten hatte Hauberg schon im April einen Showkampf mit Sieks Spielertrainer Wang Yansheng gegen die früheren Doppel-Weltmeister Jörg Roßkopf und Steffen Fetzner absolviert. Herausragende Leistungen in der Oberliga-Punktrunde (34:4 Siege im Einzel), der überraschende Landesmeistertitel, sein erfolgreiches Zweitliga-Debüt gegen den TTC Jülich und nun der WM-Titel in der Klasse der 18- bis 29-Jährigen stempeln Jan Hauberg nach Ansicht von Abteilungsleiter Stefan Zilz in Siek zum Spieler der Saison 2010/2011.