Der Fußball-Oberligaklub Oststeinbeker SV räumt in seinem Kader weiter kräftig auf.

Oststeinbek. Nach der Freistellung von Marcus Rabenhorst und der Trennung von Lukasz Sosnowski beschlossen die Verantwortlichen auf einer Sitzung des Ligaausschusses, sich auch von Yasar Koca zu trennen. Alle drei Spieler waren erst zu Saisonbeginn zum OSV gekommen, jedoch unter anderem wegen einer angeblichen Streikdrohung vor der Partie gegen den Niendorfer TSV im Oktober in Ungnade gefallen.

"Nach derzeitigem Stand hat Yasar Koca bei uns keine Zukunft mehr", sagte Sprecher Holger Rochow. "Er gehörte zu denen, die sich missstimmig geäußert haben, zudem haben wir bei ihm in den vergangenen Wochen einen Disziplinmangel festgestellt." Er bedaure die Entwicklung angesichts des großen Talents Kocas, so Rochow, "aber der Trainer sieht keine Basis mehr für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Deshalb haben wir Yasar einen Wechsel nahegelegt." Ligaobmann Christian Gronauer hatte noch Ende Dezember gesagt, von einem Verbleib des Verteidigers auszugehen.

Beim OSV hatten sich bereits der FC Türkiye und der GSK Bergedorf nach Koca erkundigt, auch Ligakonkurrent Bergedorf 85 hat offenbar Interesse. Als Schnäppchen wird der 20-Jährige aber wohl kaum zu haben sein. "Über die Höhe der Ablösesumme wird man sich unterhalten müssen", sagte Rochow. "Dass er bei uns zum Hamburger Auswahlspieler geworden ist, hat ihn für andere Klubs schließlich zu einem interessanten Mann gemacht." Die Oststeinbeker, die während der Hinrunde kurzzeitig in Zahlungsschwierigkeiten geraten waren, benötigen zudem Transfereinnahmen, um ihren Kader verstärken zu können.

Unter anderen soll Söhren Grudzinski vom Oberliga-Kontrahenten SC Condor kommen, dessen Wechsel entgegen erster Verlautbarungen allerdings noch nicht perfekt ist. Rochow: "Die Sache hängt noch von ein, zwei Umständen ab, es sieht aber sehr gut aus." Grudzinski wäre mit 35 Jahren der Oldie im Team. Ansonsten will Kohfahl weiter auf junge Spieler setzen, "und da brauchen wir die richtigen Leute in der Mannschaft, an denen sie sich orientieren können", so der Coach. Bei seinen Verpflichtungen will der Klub künftig sehr genau nicht nur auf die sportlichen, sondern auch auf die charakterlichen Qualitäten der Spieler achten, um Negativschlagzeilen, wie sie in dieser Saison an der Tagesordnung waren, zu vermeiden.

Neben Rabenhorst, Sosnowski und Koca verlassen in der Winterpause auch die wenig zum Einsatz gekommenen Na Seungwoo (in die Oberliga Hessen) und Matthias Juckel (zum MSV Hamburg) den Tabellenneunten. Als möglicher Neuzugang wird nach wie vor Felix Römhild gehandelt, der den OSV im Sommer in Richtung FC Sylt verlassen hatte, dort jedoch über die Reservistenrolle nicht hinauskam.