Mit harten Strafen will der Oststeinbeker SV für Ruhe sorgen. Vorrunden-Aus bei den Hamburger Hallenmeisterschaften

Oststeinbek. Lamin Jawla zeigte ein kurzes Freudentänzchen nach dem letzten Tor des Abends für den Oststeinbeker SV, große Feierlaune aber wollte nicht aufkommen bei den Stormarner Oberligafußballern. Der 3:2-Erfolg über den TSV Buchholz 08 zum Abschluss der Vorrunde der Hamburger Hallenmeisterschaften war wertlos nach den beiden Auftaktniederlagen gegen den SV Curslack-Neuengamme (2:5) und den neuen Titelträger Eintracht Norderstedt (3:4), bei seinem Premierenauftritt in der Alsterdorfer Sporthalle blieb dem erstmals qualifizierten OSV nur Rang drei in der Gruppe A. Es war ein für Oststeinbeker Verhältnisse merkwürdig unspektakuläres Ende des Fußballjahrs.

Begleitet aber wurde auch der letzte sportliche Auftritt vor Silvester mal wieder von Missklängen, die bei dem Oberliga-Tabellenneunten in dieser Saison ja meist so laut sind, dass sie alles andere übertönen. Im Sommer hatte der Klub seinen Kader kräftig durcheinandergewirbelt. Die turbulenten Hinrunde war gekennzeichnet von finanziellen Schwierigkeiten, angeblichen Streikdrohungen einiger Spieler und der Trennung von Verteidiger Marcus Rabenhorst im Unfrieden. Nun sorgte eine Auseinandersetzung mit Lukasz Sosnowski für Aufregung.

Kurz vor Weihnachten hatte der Verein den Vertrag des Mittelfeldspielers gelöst, ihm die Freigabe für einen Wechsel erteilt. In einem Interview mit der "Bergedorfer Zeitung" und gegenüber dem Internetdienst "Sport Nord" trat der 23-Jährige nun nach, kritisierte die Vereinsstruktur und nannte Stefan Kohfahl "den schlechtesten Trainer, den ich je hatte". Die Klubverantwortlichen mühten sich um Gelassenheit. "Auf dieses Niveau muss ich mich nicht herablassen", sagte Kohfahl. Obmann Christian Gronauer nannte Sosnowskis Aussagen "niveaulos", mehr hatte auch er dann nicht mehr zu dem Thema beizutragen: "Dieses Kapitel ist für uns abgeschlossen."

Was der Verein nun brauche, so Gronauer, sei vor allem Ruhe, "wir müssen jetzt alles dem Erreichen unseres Ziels Klassenverbleib unterordnen". Beim OSV sind sie die Negativschlagzeilen der vergangenen Wochen längst leid, für die Spieler gilt nun sogar ein Maulkorb-Erlass. Öffentlich dürfen sie sich nur noch zum jeweils aktuellen Spiel äußern, andernfalls werden ihre Bezüge für einen Monat gestrichen.

Gleichwohl halten sich Spekulationen, auch Yasar Koca könnte den Verein noch in der Winterpause verlassen. Neben Rabenhorst und Sosnowski war er als dritter Mann an der angeblichen Streikdrohung vor dem Punktspiel gegen den Niendorfer TSV im Oktober beteiligt gewesen. "Wir halten ihn aber für einen Mitläufer", sagte Gronauer. "Ich gehe fest von seinem Verbleib aus." Ob das schon das letzte Wort ist, muss sich wohl erst noch zeigen.

Bei den Hamburger Hallenmeisterschaften jedenfalls war Koca mit von der Partie und trug ein Tor zur OSV-Bilanz bei. Sogar drei Treffer gelangen Alexander Pohlmann, niemand war erfolgreicher als er. Zum Torschützenkönig aber ernannten die Organisatoren nach einem Losentscheid Mario Jurkschat (ebenfalls drei Tore) von Altona 93. Irgendwie war es eben nicht der Abend des Oststeinbeker SV.