Nach fünf Erfolgen hintereinander unterliegen die Oberliga-Handballerinnen beim Abstiegskandidaten SG Hamburg-Nord überraschend mit 23:30

Ahrensburg. Nach fünf Siegen in Folge hätten die Handball-Frauen des Ahrensburger TSV eigentlich allen Grund gehabt, im Oberliga-Auswärtsspiel beim Abstiegskandidaten SG Hamburg-Nord selbstbewusst anzutreten. Doch davon war im letzten Spiel des Jahres nichts zu sehen: ängstlich, verunsichert und ohne Glauben an die eigenen Stärken waren die Spielerinnen von Trainerin Kathrin Herzberg beim 23:30 (8:16) überraschend chancenlos.

Vor allem im ersten Durchgang enttäuschten die Ahrensburgerinnen auf ganzer Linie. "Wir haben geträumt, den Anfang völlig verschlafen", sagte Kreisläuferin Nadine Grunwald. Ohne die beiden Rückraumakteurinnen Bianca Schuster (Sehnenentzündung im rechten Zeigefinger), Katja Schomburg (schwanger) und Außenspielerin Lara Schlizio (verstauchter Fuß) war lange keine Struktur im Spiel der Stormarnerinnen vorhanden. Herzberg: "Bei uns hat einfach nichts geklappt."

Nach den ersten 30 Minuten, die stark an die desolate Vorstellung bei der 14:26-Pleite gegen die SG Altona am dritten Spieltag erinnerten, rissen sich die Ahrensburgerinnen im zweiten Durchgang zusammen. Ihre Abwehr stand nun besser, ihre Torchancen nutzten sie konsequenter aus. So verkürzten sie den Rückstand auf 18:22 (46. Minute). Doch erneute eklatante technische Fehler warfen sie wieder zurück und ermöglichten dem biederen Gegner einen ungefährdeten Sieg.

"Wir waren einfach nicht clever genug", sagte Grunwald, die mit fünf Toren beste Werferin ihrer Mannschaft war. Julia Nikoleit spielte in der zweiten Halbzeit auf der weiterhin für sie eher ungewohnten Rechtsaußenposition. Sie setzte dabei aber einige der wenigen Höhepunkte bei den Stormarnerinnen und traf dreimal. "Im Nachhinein hätte ich Julia zwischendurch auch mal auf ihrer eigentlichen Position am Kreis bringen sollen, um Nadine eine Pause zu geben", sagte Herzberg.

An der schwierigen personellen Situation wird sich bis auf Weiteres wenig ändern. Bitter: Torfrau Lena Teufel verletzte sich Mitte der ersten Halbzeit am Fuß und musste ausgewechselt werden. Für sie ging Lisa Schier zwischen die Pfosten und wehrte immerhin 13 Bälle ab. Schlizio wird in dieser Spielzeit keine Partie mehr für den ATSV bestreiten, da sie von Januar an für ein halbes Jahr nach England geht, um in der Nähe von London als Au-pair zu arbeiten.

Kurios: Alle drei Saisonniederlagen haben die Ahrensburgerinnen gegen Hamburger Mannschaften erlitten. Zuvor hatten sie schon gegen den SC Alstertal-Langenhorn und die SG Altona den Kürzeren gezogen. "Die Hamburger Teams kennen uns wohl aus den Vorjahren einfach zu gut", sagte Herzberg, die sich gewünscht hätte, dass ihre Akteurinnen mit mehr Selbstbewusstsein angetreten wären. "Entscheidend war, dass unsere Einstellung nicht stimmte. Das Problem lag im Kopf, da haben einige einfach zu viel nachgedacht." Angesichts von 14:8 Punkten und Tabellenplatz drei ist die Trainerin aber mit dem Saisonverlauf insgesamt sehr zufrieden.

Übrigens: Das Achtelfinalspiel der Ahrensburgerinnen im Hamburger Pokalwettbewerb bei der klassentieferen SG Wilhelmsburg wurde für Dienstag, 18. Januar (20.15 Uhr, Dratelnstraße), terminiert. Das vor zwei Wochen wegen eines Todesfalls einer gegnerischen Spielerin ausgefallene Punktspiel beim TSV Ellerbek soll am 4. März um 19.30 Uhr nachgeholt werden.

Die weiteren Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Maren Franke (4/3), Janicke Bielfeldt, Ilka Bernhardt (je 3), Carolin Fischer (3/2) und Lena David (2).