Badminton-Profi Joachim Persson unterstützt seinen Heimatverein in der Zweiten Bundesliga

Trittau. Am Rand stand einer, der alle in Grund und Boden hätte spielen können, Joachim Persson beschränkte sich darauf, im entscheidenden Moment den richtigen Tipp zu geben. Der 27-Jährige tourt mit dem Badmintonschläger als Nummer 18 der Weltrangliste rund um den Globus, erlernt hat er das Spiel in Stormarn. Persson hätte sich damals wohl ein ähnlich starkes Team gewünscht wie dieses, das für seinen Heimatklub TSV Trittau am Doppelspieltag der Zweiten Bundesliga beim VfL Maschen (7:1) und gegen Eintracht Südring Berlin (6:2) die Saisonsiege Nummer zwei und drei feierte.

Mit Joachim fing einst alles an in der Trittauer Badminton-Familie, nun half er für ein paar Stunden seinem jüngeren Bruder Nikolaj. Persson hatte alle Hände voll zu tun am Anfang des Duells mit Maschen, er hetzte von Spielfeld zu Spielfeld, um zwischen den Sätzen und in den Pausen Anweisungen zu geben. Nikolaj, der mehrfache deutsche Jugendmeister, riss dann wohl auch dank der brüderlichen Hilfe an der Seite von Nico Coldewe die Kohlen aus dem Feuer und holte gegen Hubert Paczek/Sven Andrzejewski mit 16:21, 21:19, 21:17 den ersten Punkt. Im zweiten Satz hatte es beim 15:19 düster ausgesehen. Fast zeitgleich rangen Janet Köhler/Annekatrin Lillie die ehemalige Trittauerin Linda Klasen und Chloe Magee mit 21:17, 14:21, 21:18 nieder. Der Rest war reine Formsache. Ein Zähler ging sogar kampflos an die Gäste, weil Guido Radecker mit Rückenproblemen aufgab.

Die Partie gegen Berlin verlief andersherum, richtig spannend wurde es, als Trittau mit 4:0 führte. Dann verloren Alexander Strehse/Maximilian Bobeth ihr Doppel, die übrigen Partien zogen sich bis in einen dritten Satz. Coldewe/Lillie gelang der erlösende Erfolg, den vor allem Bobeth erleichtert zur Kenntnis nahm. Der Berliner verlor gegen die Bekannten aus seiner Heimat auch das Einzel gegen seinen Trainingspartner Andreas Kämmer.

Die Stormarner kletterten auf Rang drei der Tabelle, nur Pessimisten würden noch Richtung Abstiegszone schielen nach Erfolgen, bei denen mit Kieran Merrilees (Schottland) und Ben Stawski (England) die Verstärkungen von der Insel fehlten. "Wir erwarten, dass wir in der Rückrunde wieder besser abschneiden werden", so Klubsprecherin Sabina Persson, "die Mannschaft ist nach den Siegen wie beflügelt." Vor allem das Mixed, in der Vergangenheit stets ein Schwachpunkt, scheint mit Lillie und Coldewe exzellent besetzt, beide verloren noch kein Match. Im Spitzendoppel haben sich Persson und Coldewe als schlagkräftiges Duo erwiesen.

Auch das zweite Team des TSV ist Tabellendritter, aber eine Etage tiefer in der Regionalliga. Der Aufsteiger hat sich etabliert und den Ligaverbleib nach dem 5:3-Erfolg bei BW Wittorf II fast schon in der Tasche. Für Trittau punkteten Kathleen Ebersbach/Charlotte Persson, Lars Rieger, Moritz Freudenthaler, Ebersbach und Thies Wiediger/Merle Wossidlo. Das 2:6 gegen die SG Berliner Brauereien/Luckau, bei dem nur Rieger und Wiediger ihre Einzel gewannen, war einkalkuliert.