Am Saisonende ist für Trittaus Badminton-Ass im Alter von nur 23 Jahren Schluss

Trittau. Für Janet Köhler ist die noch junge Saison in der Zweiten Bundesliga Nord so etwas wie ihre letzte Mission. Am 27. Februar 2011, nach der Partie bei Eintracht Südring Berlin, ist endgültig Schluss, Köhler hört auf. Mit nur 23 Jahren beendet sie dann eine bemerkenswerte Badmintonkarriere, deren letzte Station der TSV Trittau ist. "Bevor ich gehe, will ich die Mannschaft sicher in der Liga halten", sagte Köhler, dafür beißt sie gern auch mal auf die Zähne, trug zum 6:2 über den BV RW Wesel trotz einer schmerzhaften Achillessehnenentzündung zwei Punkte bei. Der erste Saisonerfolg war für die Stormarner vor allem psychologisch wichtig, denn nach der einkalkulierten 2:6-Niederlage am Vortag gegen Spitzenreiter 1. BV Mülheim und einer Nacht auf dem letzten Tabellenplatz kletterten sie auf Rang vier.

"Ich bin froh, dass ich trotz der Verletzungen durchgehalten habe und erfolgreich war", sagte Köhler, nun sieht alles nach einer gelungenen Abschiedstournee für sie aus. Bald endet dann frühzeitig die Laufbahn eines einstigen Ausnahmetalents. Im Jugendbereich holte Köhler Titel auf deutscher und europäischer Ebene. 2009 war sie deutsche Vizemeisterin der Damen im Einzel. In der Nationalmannschaft aber hatte sie nach einer Kontroverse mit dem Verband keine Zukunft mehr. Statt des Sports wird nun der Polizeidienst ihr Beruf, die Ausbildung in Berlin läuft.

Dass sich Köhler in ihrer zweiten und letzten Spielzeit in Trittau besonders wohlfühlt, hat auch mit Neuzugang Annekatrin Lillie zu tun. Beide waren 2004 gemeinsam Fünfte im Doppel-Wettbewerb der Jugend-Weltmeisterschaften und feierten viele weitere Erfolge, Seite an Seite punkten sie nun in der Zweiten Bundesliga. "Es ist schön, mit Anne gemeinsam die letzte Saison spielen zu können", sagte Köhler, und überhaupt sei die mannschaftliche Geschlossenheit eine der großen Stärken des TSV. "Dass wir jetzt endlich gewonnen haben, lässt uns noch mehr an uns glauben", sagte sie.

Während Köhlers Siege in Trittau ohnehin fest eingeplant sind, werden inzwischen auch Wackelkandidaten zu Konstanten. So Maximilian Bobeth, dessen Erfolg über Tim Vaessen einer der entscheidenden Faktoren war im Duell mit Wesel. Auch mit dem Sieg von Lillie im Mixed mit Nico Coldewe hatten die Stormarner nicht unbedingt gerechnet. Nun haben sie eine Paarung mit Zukunft, nachdem Lillie weder mit Ben Stawski noch mit Alexander Strehse so gut harmonierte, wie es sich das Team erhofft hatte.

In der Reihe der Spiele, in denen ein wenig mehr möglich gewesen wäre, steht nach den Unentschieden gegen BW Solingen und BW Wittorf nun etwas überraschend auch der Heimauftritt gegen Titelkandidat Mülheim. So deutlich, wie das 2:6 es vermuten ließe, war die Partie nicht, erst nach weit mehr als drei Stunden Spielzeit mussten sich die Gastgeber geschlagen geben. Vor allem Nikolaj Persson fehlte nur eine Kleinigkeit im Topeinzel gegen Taufiq Hidayat Akbar (19:21, 19:21), und auch im Doppel mit Coldewe ging es gegen Dharma Gunawi/Akbar eng zu (12:21, 21:12, 17:21).

Auf Strehse musste die Mannschaft kurzfristig verzichten, nachdem sich der Zivildienstleistende am Vorabend eine Knieverletzung zugezogen hatte. Für ihn rückte Lars Rieger ins Aufgebot, der ursprünglich für das Regionalligaspiel des TSV Trittau II gegen die SG EBT Berlin II eingeplant war. Das Reserveteam musste somit zwei Begegnungen kampflos abgeben. Die erste Saisonniederlage gegen den Spitzenreiter hatten die Stormarner aber ohnehin fest eingeplant. Beim 1:7 punktete nur Bobeth.