Fans des Fußball-Oberligavereins können gegen Bezahlung ihre Namen und Fotos auf Trikots drucken lassen

Oststeinbek. Vielleicht wird sich die Sache als eine kluge Marketingstrategie entpuppen, beim Oststeinbeker SV präsentieren sie ihre Idee aber eher als ein Zeichen der gegenseitigen Verbundenheit zwischen Team und Fans. Es steckt wohl von beidem etwas in dieser Aktion, die einmalig sein dürfte im Hamburger Amateurfußball. In Zukunft können die treuesten Anhänger hautnah dabei sein, wenn die "Men in Black" um Punkte in der Oberliga kämpfen, hautnah im wahrsten Sinne des Wortes. Ihr Name wird eingearbeitet in das Design der neuen Trikots, in denen die Stormarner vom kommenden Winter an auflaufen.

Der OSV hat sich inspirieren lassen von Rot-Weiß Essen, dem Traditionsverein, der so neue Einnahmequellen erschließt. 25 bis 50 Fans, hoffen die Oststeinbeker, werden für 25 Euro ihren Namenszug unterhalb des rechten Ärmels auf das Leibchen setzen lassen. Wer 75 Euro zahlt, kann Pate eines Spielers nach Wahl werden und auf dessen Trikot mit einem Foto sein Engagement zeigen. Sobald die Werbeflyer gedruckt sind, soll die Aktion zwei Wochen laufen. Dann werden die Trikots produziert und neben den Rückennummern mit den Spielernamen beflockt.

In das Design der schwarzen Leibchen sind der Schriftzug "Men in Black" und das Vereinswappen eingelassen. Der neue Dress gehe zurück auf einen Wechsel des Trikotsponsors, sagte Klubsprecher Holger Rochow, der sich neben anderen um die Vermarktung des OSV kümmert und eine Vereinbarung mit einer bekannten Brauerei traf. "Dieses Trikot ist im Amateurbereich einmalig", so Rochow. Für Trainer Stefan Kohfahl setzt der Klub mit der Aktion Maßstäbe. "Wir gehen neue Wege", sagte er, "und je mehr Leute mitmachen, je besser ist es für uns." Mit den Einnahmen hofft der OSV seine Spielausrüstung finanzieren zu können.

Bevor sich das Team in ein paar Wochen im neuen Gewand präsentiert, will es am Sonntag (15 Uhr, Seppenser Mühlenweg) beim Vizemeister TSV Buchholz 08 punkten. Die Niedersachsen sind mit sieben Zählern aus sechs Spielen holprig gestartet, und in Oststeinbek ist die Zuversicht nach dem 3:1 gegen Bergedorf 85 groß. Dass nach Lamin Jawla auch Alexander Pohlmann sowie Torwart Christian Gruhne in Hamburgs U-20-Auswahl berufen wurden, hob die Stimmung weiter.

Mit Gelassenheit sehen die Vereinsverantwortlichen der Entscheidung des Verbandsgerichts des Hamburger Fußball-Verbands (HFV) über die Wertung der vor zwei Wochen wegen Unbespielbarkeit des Platzes ausgefallenen Partei beim Meiendorfer SV entgegen. Der HFV-Spielausschuss hatte dem OSV die Punkte zugesprochen und argumentiert, die Begegnung hätte auf den Ausweichplatz Deepenhorn verlegt werden müssen, wo Meiendorfer Jugendteams kickten. Der MSV kündigte an, Einspruch einzulegen, und beruft sich auf eine vom zuständigen Bezirksamt ausgesprochene Sperrung beider Plätze. Allerdings rollte an dem betreffenden August-Wochenende offenbar im Stadion an der Meiendorfer Straße und am Deepenhorn der Ball. Insgesamt, so steht es in der Ergebnis-Datenbank unter www.fussball.de , wurden auf den Anlagen acht Partien ausgetragen. Kohfahl ist überzeugt, die Punkte auch in zweiter Instanz zugesprochen zu bekommen.