Sechste Medaille der Oldesloerin bei internationalen Titelkämpfen

Bad Oldesloe. Irgendwann werden sie Anke Lakies vielleicht die Regenkönigin nennen, Stormarns Vorzeige-Triathletin, die sich eigentlich ja bei trockenem Wetter viel wohler fühlt. Wieder wurde es nass von oben, so wie man es ein wenig auch erwartet bei einem Rennen in Irland. Wieder schaffte es die Oldesloerin auf das Siegertreppchen, diesmal als Dritte der Europameisterschaften der Senioren. Bei noch schwierigeren Bedingungen hatte sie vor drei Monaten sogar Gold geholt bei der Duathlon-EM in Frankreich, sechs Medaillen internationaler Titelkämpfe hängen nun in ihrem Trophäenschrank.

Schon lange überrascht es niemanden mehr, wenn Lakies es so weit nach vorn schafft, das ist eine Auszeichnung für ihre Erfolge und eine Hypothek zugleich. "Viele rechnen damit, dass ich mit einer Medaille zurückkomme, ein Spaziergang war das aber ganz sicher nicht", sagte die 43-Jährige. Wieder machte sie es spannend in dem Sprintrennen. Fünfter Platz nach 750 Metern Schwimmen, ihrer schwächsten Disziplin, Rang vier nach den 20 Kilometern auf dem Fahrrad. Dann spielte Lakies ihre Stärke auf der fünf Kilometer langen Laufstrecke aus, stürmte in 1:13,34 Stunden noch auf die dritte Position vor und verhinderte den totalen Triumph der dominierenden Konkurrentinnen aus Großbritannien. Im Wettkampf der Altersklasse W 45 war die Stormarnerin die einzige Athletin vom Festland.

Seinen Anteil am Erfolg hatte wie so häufig wieder ihr Mann Lothar. Vom Streckenrand aus behielt er den Überblick über das aus Starterinnen unterschiedlicher Altersklassen bestehende Feld und lieferte laufend Informationen über die aktuelle Platzierung, gar nicht einfach im Durcheinander verschiedener Wertungen. "Im Ziel habe ich trotzdem lieber ein wenig gewartet, bis ich sicher sein konnte, tatsächlich Dritte zu sein", sagte Lakies.

Nach Gold und Bronze auf europäischer Ebene sowie Rang drei bei den deutschen Triathlonmeisterschaften wird die ehemalige Leichtathletin in dieser für sie herausragenden Saison aber wohl noch häufiger Grund zur Freude haben. Mitte Juli tritt sie in Hamburg an, wo sie schon dreimal siegte, und dann stehen noch zwei Weltmeisterschaften in ihrem Terminkalender. Erst startet Lakies im schottischen Edinburgh im Duathlon (3. bis 5. September), eine Woche später erneut über die Triathlon-Sprintdistanz in Budapest. Dort hatte sie vor einem Jahr bei der Duathlon-EM Silber geholt.

Im irischen Athlone lief Lakies auch einer alten Bekannten aus der Heimat über den Weg, ein kurzer Gruß, zu mehr blieb keine Zeit. Auch die aus Bargteheide stammende Rabea Ludwig, die seit zwei Jahren in Potsdam zu Hause ist und für den dortigen OSC startet, musste schließlich noch auf die Strecke, und es lief gut für die 19-Jährige. Als zweitbeste Deutsche hinter der neuen Europameisterin Annika Vössing (SVD Tria Dellwig) kam Ludwig in 1:03,16 Stunden auf Rang sechs des Juniorinnen-Rennens.