Vorsprung der Oldesloerin bei Senioren-Titelkämpfen im Duathlon in Nancy beträgt zwei Minuten

Bad Oldesloe. Auf dem kurvigen Innenstadtkurs von Nancy (Frankreich) wäre Anke Lakies, 43, auf nasser Straße so manches Mal beinahe ins Schleudern geraten, fünf Runden und insgesamt 40 Kilometer weit fuhr sie auf dem schmalen Grat zwischen Attacke und Angst. Keiner gelang es wie ihr, im Dauerregen abzuwägen zwischen Chance und Risiko, deshalb verlor die Oldesloerin am Abend vor Glück ganz kurz die Contenance.

"Das war Gänsehaut pur", sagte Lakies nach der Siegerehrung, bei der ihr Name zum ersten Mal als Letzter aufgerufen wurde. Nach drei Silbermedaillen bei internationalen Titelkämpfen endlich Gold - Sieg bei den Duathlon-Europameisterschaften in der Altersklasse W 45.

Es war nicht ihr Wetter, Lakies mag es lieber warm statt feucht und kühl, doch auf dem Rennrad hängte die erfolgsverwöhnte Stormarnerin diesmal alle ab. An dritter Position hatte sie gelegen nach dem Zehn-Kilometer-Lauf zum Auftakt, war dann allen Konkurrentinnen davongefahren, niemand kam mehr an sie heran auf der fünf Kilometer langen Laufstrecke ins Ziel. Zwei Minuten betrug am Ende der Vorsprung, das ist auch nach 2:08,22 Stunden eine ganze Menge.

Am Abend dann spielten sie die Nationalhymne für Lakies, "es war eine Siegerehrung wie im Fernsehen", sagte sie. Die Oldesloerin fasst jetzt die Duathlon-Weltmeisterschaften Anfang September in Schottland ins Auge.

Auf Edelmetall bei den deutschen Duathlon-Meisterschaften musste sie in diesem Jahr verzichten, das Rennen wurde fast zeitgleich mit der EM gestartet. Erfolgreich waren die Titelkämpfe in Oberursel trotzdem aus Stormarner Sicht, Stephan Bergermann (TSV Bargteheide) holte in der Eliteklasse Silber. "Für mich ist das ein Riesen-Erfolg", sagte der Ausdauerathlet, der auch in der Zweiten Bundesliga startet, dort für Bayer Uerdingen. Nach zehn Kilometern Laufen, 36 Kilometern Radfahren und fünf Kilometern Laufen fehlten ihm in 1:46,35 Stunden im Ziel 29 Sekunden auf Sieger Patrick Lange (TuS Griesheim).

Auf dem Rad hielt sich Bergermann nur mit Mühe in der Spitzengruppe. "Ich musste an meine Leistungsgrenze gehen", sagte er, am Ende ließ er mit Bronzemedaillengewinner Sebastian Kienle (Tri-Team Heuchelberg) und dem Fünften Norman Stadler (SV Nikar Heidelberg) zwei Profis hinter sich ließ.

"Das war ein gelungener Saisonauftakt", sagte Bergermann, nun will er sich ganz auf die Langdistanz-Weltmeisterschaften im Triathlon (1. August im Allgäu) konzentrieren. In Oberursel schaffte es außerdem Diana Mull (VfL Oldesloe) als Fünfte in der Altersklasse W 40 weit nach vorn.