U-17-Nachwuchsbundesliga: Angela Niack-Thänert verlässt wie Kaya-Alina Jensen das Basketball-Jugendbundesligateam des Ahrensburger TSV.

Ahrensburg. Das Abenteuer weibliche U-17-Nachwuchsbundesliga (WNBL) war von vornherein sowohl für die Verantwortlichen, die Spielerinnen als auch für die beiden Trainerinnen des Ahrensburger TSV eine große Unbekannte und neue Herausforderung. Allen Beteiligten des ehrgeizigen Basketballprojekts war bewusst, dass auf sie deutlich mehr Arbeit und Einsatz als zuvor zukommt. Klar ist nun nach Abschluss der Premierenserie, dass beide Coaches dies künftig nicht mehr weiter in Ahrensburg betreiben werden. Im Januar war bereits Kaya-Alina Jensen zurückgetreten. Und nun gibt Angela Niack-Thänert bekannt, dass sie zur kommenden Saison nicht mehr zur Verfügung steht.

"Dieser Entschluss fällt mir schwer, aber ich weiß, dass ich diesen Schritt gehen muss. Ich hatte in den vergangenen Jahren null Regenerationszeit und arbeite einfach zu viel", sagt die 50-jährige Sportlehrerin aus Norderstedt, die zudem noch die Basketballdamen von TuRa Harksheide in der Hamburger Stadtliga coacht. "Dies ist keine Entscheidung gegen die Mannschaft. Sie liegt im persönlichen Bereich." Ahrensburgs Sportlicher Leiter Stefan Möller nahm ihren Entschluss mit Bedauern zur Kenntnis. Er befindet sich nun bereits fieberhaft auf der Suche nach einem neuen Trainer. Auch für ihre männliche U-16-Mannschaft benötigen die Stormarner einen neuen Coach.

Das Projekt Jugendbundesliga in Ahrensburg will Möller aber in jedem Fall fortsetzen. "Der Aufwand hat sich bislang gelohnt. Viele Spielerinnen haben sich sehr gut weiterentwickelt. Es ist ein Team", sagt der Funktionär. Allerdings konnten die Talente ihre Fähigkeiten bisher in der höchsten nationalen Jugendklasse nur andeuten. Noch fehlt den Stormarnerinnen die Konstanz. Die Spielserie mit Hin- und Rückrunde hatten die Ahrensburgerinnen mit lediglich zwei Siegen aus zwölf Partien auf dem siebten und letzten Platz abgeschlossen.

Beim (vor)entscheidenden Play-down-Turnier um den Klassenverbleib in Recklinghausen verloren die Schützlinge von Niack-Thänert zunächst mit 63:73 (28:46) gegen den amtierenden deutschen Meister TV Saarlouis und einen Tag später dann noch mit 43:59 (19:28) gegen den Gastgeber Metropol Girls Recklinghausen. Die Verantwortlichen sahen eindeutige Defizite ihres Teams bei der Wurfausbeute. "Saarlouis und Recklinghausen waren cleverer, während bei uns die Fehlerquote zu hoch war", sagte Möller. Clara Schwartz (19 Punkte) und Merle Bitter (14) gegen Saarlouis, Jasmin Zimmermann (21) und Jennifer Struve (7) gegen Recklinghausen waren die besten Werferinnen. Das dritte geplante Spiel gegen den TV Bensberg 01 war ausgefallen, da die Bergisch Gladbacher ihre Teilnahme am Turnier kurzfristig abgesagt hatten.

Turniersieger Saarlouis und Recklinghausen schafften damit den Ligaerhalt. Der Deutsche Basketball Bund hat aber seine ursprüngliche Überlegung revidiert und die geplante Reduzierung von 28 auf 24 WNBL-Teams, verteilt auf vier Staffeln, zurückgenommen. Daher sollte die Nordstaffel wie bislang auch weiter mit sieben Mannschaften bestückt sein, wovon sechs bereits feststehen. Der siebte Platz wird während einer Qualifikation ausgespielt oder gleich an den ATSV vergeben, sofern es keine weiteren Bewerber gibt.

Aus dem Kader scheiden Sonja Grusche, Louisa Mallien, Rowena Korten und Lena Peters (alle Jahrgang 1995) aus Altersgründen aus. Von unten rücken die Talente Lilli Stenzel, Mirja Beckmann und Merle Schrader (alle Jahrgang 1998) nach. Niack-Thänert spricht von einem "guten Weg", auf dem sich der ATSV mit seiner aufwendigen Jugendarbeit befinde. "Im U-17-Team fehlt es den Spielerinnen aber an qualitativer Dichte für die WNBL", sagt die Trainerin, die zudem anregt, sich mit den Verantwortlichen des SC Rist Wedel an einen Tisch zu setzen, um über eine starke gemeinsame Hamburger Mannschaft nachzudenken.

Möller möchte sich zu diesem Vorschlag nicht äußern. Er verweist diesbezüglich aber auf die großen Talente in den jüngeren Jahrgängen seines Vereins, die im April und Mai jeweils in den Klassements U 13, U 15 und U 17 an den Vorturnieren der norddeutschen Meisterschaften teilnehmen werden.