Mit großer Leidenschaft begeistert der Ahrensburger TSV in der Rückrunde der Zweiten Regionalliga Nord-West. Er holte bereits fünf Siege

Ahrensburg. Kampf, Einsatz und Selbstvertrauen - Merkmale wie diese zeichnen die Basketballdamen Ahrensburger TSV derzeit aus. Die Mannschaft von Trainer Carsten Schittkowski kann aktuell in der Zweiten Regionalliga gegen jeden Konkurrenten mithalten und erinnert dabei an die starke Vorsaison. Vorbei sind die Abstiegsnöte nach nur drei Siegen aus den ersten neun Partien 2011. Mit acht Erfolgen aus 16 von 18 Spielen winkt den Stormarnerinnen am Ende ein guter Mittelfeldplatz. "Wir wollen die Serie mit einer ausgeglichenen Siege-Niederlagen-Bilanz beenden", sagt der Sportliche Leiter Stefan Möller.

Allerdings reist der ATSV am Sonnabend (18 Uhr, Obere Martinistraße) mit großem Respekt zum Tabellennachbarn Osnabrücker TB. Dabei spricht nicht nur der 73:60-Erfolg aus dem Hinspiel für die Niedersächsinnen, sondern auch die personell angeschlagene Lage der Gäste. So fällt Topscorerin Laima Butt (158 Punkte) wegen einer Bänderdehnung im Fuß bis Saisonende aus. "Wir können kaum rotieren. Das wird sehr schwierig werden für uns", ist sich Schittkowski sicher.

Aber chancenlos sind die Stormarnerinnen dennoch nicht unbedingt. Schließlich überzeugten sie nach dem starken Spiel gegen die BG' 89 Rotenburg/Scheeßel, in dem sie sich erst nach Verlängerung mit 54:67 geschlagen geben mussten, nun vor allem auch mit dem überraschenden 46:35 (26:21)-Sieg gegen den Spitzenreiter SC Alstertal-Langenhorn. Schittkowski: "Das war eine absolut geniale Verteidigungsleistung von uns." Ausgerechnet gegen den Tabellenführer kassierte der ATSV so wenige Körbe wie nie zuvor in dieser Serie, sodass die schwachen Gäste bereits Mitte des dritten Viertels entnervt wirkten und die Köpfe hängen ließen.

Zu den Leistungsträgerinnen zählte auch das Talent Jennifer Struve, das Verantwortung übernahm und sechs Punkte erzielte. "Es war wichtig, dass wir gleich zu Beginn mit Drei-Punkte-Würfen erfolgreich waren. Das gab uns Sicherheit", sagte die 15-Jährige, die trotz Patellasehnenproblemen im Knie die Zähne zusammenbiss. "Ein, zwei Pässe müssen von mir aber auch künftig noch besser werden."

Nach einem 13:14-Rückstand nach neun Minuten wurden die Ahrensburgerinnen immer stärker, für die Youngster Kaja Witkowski nach langer Verletzungspause ihren Einstand gab. Die 14-Jährige verwandelte auch gleich einen Freiwurf. Nur in der Offensive funktionierte bei den Schittkowski-Schützlingen erneut längst nicht alles. "Wir sind halt keine Scorer-Mannschaft, können es nur als Team schaffen. Mit so einem Run wächst aber natürlich das Selbstvertrauen", sagte der Coach.

Beste Werferin war Anna Kunze mit neun Zählern vor Tanja Scherzinger und Tanja Lange mit je acht Punkten. Neben Saskia Jaekel ist Lange derzeit der einzige Center in der Mannschaft, der aber am Saisonende aus privaten Gründen aufhören wird. Schittkowski befindet sich daher bereits auf der Suche nach einem adäquaten Ersatz, was allerdings aufgrund ihrer jahrelangen, konstant guten Leistungen mehr als schwer werden dürfte.

Gegen die Alstertalerinnen fehlten neben Merle Bitter (Urlaub) die angeschlagenen Clara Schwartz und Jasmin Zimmermann. Die drei sollen zusammen mit Jennifer, Kaja und ihren Kolleginnen am Wochenende beim Play-down-Turnier der U-17-Jugendbundesliga in Recklinghausen den Klassenerhalt für das Ahrensburger Team der Stormarn Wild Wings realisieren. Dazu trifft die Mannschaft von Trainerin Angela Niack-Thänert am Sonnabend (18.15 Uhr, Blumenthal) auf den TV Saarlouis. Am Sonntag folgen die Partien gegen Gastgeber Metropol Girls Recklinghausen (11.15 Uhr) und den TV Bensberg 01 (14.30 Uhr). Ahrensburg schloss die Saison in der Nordstaffel als Siebter und Letzter ab, Recklinghausen wurde Fünfter. Saarlouis (Sechster) und Bensberg (Achter und Letzter) spielten in der Mitte-West-Staffel. Nur der Turniersieger bleibt sicher drin.

Struve: "Vor allem gegen Recklinghausen sind wir heiß, die putzen wir weg." In der Vor- und Rückrunde hatten die ATSV-Talente beide Vergleiche gegen die Metropol Girls verloren. Die beiden anderen Gegner kennen die Ahrensburger bislang nicht. Schittkowski, der als hauptamtlicher Jugend-Auswahltrainer des Hamburger Basketball-Verbands deutschlandweit einen guten Überblick über die nationalen Talente besitzt, räumt den Ahrensburgerinnen durchaus gute Chancen ein, den Klassenerhalt zu schaffen: "Wenn alle fit sind, steigt der ATSV nicht ab."