Ahrensburger Verbandsligafußballer müssen sich nach fünf Derby-Niederlagen hintereinander beim Kreisrivalen mit 2:2 begnügen.

Trittau/Ahrensburg. Der letzte Schuss ging am Tor vorbei, was an der Großenseer Straße mit besonderer Aufmerksamkeit zur Kenntnis genommen wurde, denn bei dem Versuch von Christopher Lindenau handelte es sich um einen Elfmeter. Steffen Albers, der Torwart des TSV Trittau, hatte sich schon in die andere Ecke begeben, er hätte keine Chance gehabt, den Ball noch zu erreichen. Doch Lindenau hatte schlecht gezielt, deshalb bleibt es dabei, dass der SSC Hagen gegen Trittau einfach nicht gewinnen kann. Beim 2:2 (1:1) nahmen die Ahrensburger wenigstens mal wieder einen Punkt mit, nachdem sie das Derby zuvor fünfmal in Folge verloren hatten.

Es deutete gestern schon alles auf eine weitere Pleite für den Tabellendritten der Verbandsliga Süd-Ost hin, als der eingewechselte Alexander Beis in der 85. Minute aus halblinker Position ins lange Eck schoss und Trittau zum zweiten Mal in Führung brachte. Das 1:0 war Janek Wrede bereits in der fünften Minute gelungen, Christian Lantz hatte mit einer Bogenlampe über den zu weit vor seinem Tor stehenden Albers ausgeglichen (45.).

Das fußballerisch mäßige, über weite Strecken aber unterhaltsame Kreisderby schien mit dem Treffer von Beis entschieden, bis der schwache Schiedsrichter Wendt Köhler vom TSV Ratekau die Regie übernahm und zugleich jeden Überblick zu verlieren begann. Erst verweigerte er dem SSC Hagen nach Foul an Rico Pohlmann einen Strafstoß und schickte Pohlmanns Mannschaftskameraden Daniel Lantz wegen Reklamierens mit der Roten Karte vom Platz (87.), dann verhalf der Unparteiische den Gästen doch noch zu einem Zähler - und beinahe zum Sieg.

Zum ersten Mal zeigte Köhler in der fünften Minute der Nachspielzeit auf den Punkt, ein Elfmeter, über den sich sogar die profitierenden Ahrensburger echauffierten. Lindenau verwandelte sicher. Trittau verlor direkt nach dem Anstoß den Ball, der SSC Hagen warf alles nach vorn. Wieder pfiff Köhler Elfmeter, wieder lag er damit vollkommen falsch. Trittaus Gunnar Kiehn sah "Rot", und ehe Lindenau endlich ein zweites Mal zur Tat schritt, waren schon zehn Nachspielminuten verstrichen. Der Fehlschuss des Ahrensburgers war die letzte Aktion.

"Ich kann nicht sagen, dass ich zufrieden bin, wenn wir in der letzten Minute einen Elfmeter vergeben", sagte Ahrensburgs Trainer Georg Jobmann, "aber wenigstens haben wir gegen Trittau mal gepunktet." Der Abstand zum Sereetzer SV auf dem zweiten Tabellenplatz und damit zu möglichen Relegationsspielen wuchs jedoch auf fünf Punkte. "Wir haben in der ersten halben Stunde sehr schlecht gespielt, aber danach waren wir dann überlegen, deshalb hätten wir den Sieg verdient gehabt", sagte Jobmann, am Schiedsrichter ließ er indes kein gutes Haar: "So etwas Katastrophales habe ich noch nicht gesehen."

TSV-Coach Carsten Holst wollte sich zum Unparteiischen lieber nicht äußern: "Da kann ich jetzt nur etwas Falsches sagen. Es ist nur ärgerlich, dass das Spiel nach dieser turbulenten Schlussphase vollkommen aus dem Fokus gerät." Dass Ahrensburgs Ausgleich in Ordnung ging, wollte Holst indes nicht bestreiten. "Wir haben uns nach dem 1:0 leider selbst in Bedrängnis gebracht", sagte er. "Das Unentschieden ist daher gerecht."

TSV Trittau: Albers - Prehn (73. Rusche), Zimmermann, Frahm, Kiehn - Herdt, Gawor (89. M. Hofmann), N. Hofmann (61. Beis), Johnsen - Wedel, Wrede.

SSC Hagen Ahrensburg: Block -Stein, Lembke, Lindenau, Klamt -Stäcker, C. Lantz (78. R. Pohlmann) - D. Lantz, Jobmann (68. Janelt), Schmidt-Hartwigsen - Scharf.