Das Basketballtalent Jasmin Zimmermann vom Ahrensburger TSV ist auch deutsche U-14-Mannschaftsmeisterin im Schach.

Ahrensburg. Kann eine gute Schachspielerin auch eine erfolgreiche Basketballerin sein? "Aber sicher", sagt Jasmin Zimmermann. Die 14-Jährige spielt Basketball beim Ahrensburger TSV und Schach bei TuRa Harksheide - und ist offensichtlich in beiden Sportarten sehr talentiert. Im Ahrensburger U-17-Jugendbundesliga-Basketballteam zählt sie zu den Leistungsträgerinnen. Trotz ihres Alters kam sie auch schon mehrfach bei den Ahrensburger Regionalliga-Damen zum Einsatz. Und mit der Harksheider Schachmannschaft war sie 2010 deutsche Meisterin der Altersklasse U 14 geworden.

"Basketball und Schach sind strategische Sportarten, bei denen man auf die gegnerische Verteidigung reagieren muss", sagt Carsten Schittkowski, der Jasmin bei den Ahrensburger Damen trainiert. Auch Angela Niack-Thänert, Coach des ATSV-Bundesligateams, sieht Schnittmengen: "Sie kann die Laufwege ihrer Mitspielerinnen antizipieren. Ich kann mir vorstellen, dass sie auch eine gute Schachspielerin ist."

Eine gute Übersicht, sagt Jasmin, die in Norderstedt lebt und die achte Klasse des Gymnasiums Harksheide besucht, sei in beiden Sportarten erforderlich. "Man muss logisch denken, beim Schach auf das ganze Brett schauen und beim Basketball die freien Mitspielerinnen sehen", sagt die Ahrensburger Flügel- und Aufbauspielerin.

Beim ATSV spielt sie seit einem halben Jahr und hat sich dort schnell zurechtgefunden. Niack-Thänert: "Jasmin hat athletische Fortschritte gemacht und ist viel stabiler geworden. An ihrer Treffsicherheit von außen arbeiten wir noch." Auch Schittkowski ist froh, dass sich das Talent zum Wechsel nach Ahrensburg entschlossen hatte und sagt: "Sie hat eine respektlose Art, zum Korb zu gehen, ist unglaublich dynamisch und athletisch. Sie besitzt ein großes Potenzial."

Die Norderstedterin selbst spricht von einem "tollen halben Jahr", das sie in Ahrensburg erlebt habe. Sie habe zunächst nur reinschnuppern wollen und sei dann positiv überrascht gewesen, dass sie gleich mithalten konnte. "Carsten und Angela setzen unterschiedliche Schwerpunkte im Training. Bei Carsten geht es viel um Technik und Systeme, während Angela großen Wert auf Kondition legt", sagt Jasmin, die noch in einer dritten Mannschaft, bei den Damen von TuRa Harksheide in der Stadtliga, spielt.

Als Achtjährige hatte sie bei TuRa mit Basketball begonnen und schnell erkannt, dass es die richtige Sportart für sie sei. "Fußball ist mir zu langsam. Beim Basketball geht es viel schneller zu", sagt das Talent, das nur montags einen trainingsfreien Tag hat. In der Verteidigung müsse sie noch stärker werden, sagt die 14-Jährige, die in sieben Bundesligapartien 107 Punkte erzielt hat und damit die beste Werferin ihres Teams ist. Auch am Wochenende ist sie wieder im Einsatz, wenn sie am Sonnabend (20 Uhr, Hiärm-Grupe-Straße) mit den ATSV-Damen beim Osnabrücker SC II antritt und einen Tag später (14 Uhr, Schimmelmannstraße) mit ihrem U-17-Team OKE Junior Panthers Osnabrück empfängt.

Zum Schachspielen kommt sie mittlerweile aber nur noch selten. Jasmin: "Basketball hat bei mir Priorität." Auch den Jugend-Bundestrainern ist sie bereits aufgefallen. Mit Mannschaftskameradin Merle Bitter war sie beim Sichtungslehrgang für die deutsche Jugendnationalmannschaft in Berlin-Kienbaum. Ob sie sich dort für weitere Lehrgänge empfohlen hat, steht noch nicht fest. Sie hofft, im April und Mai den Sprung in den Zwölfer-Kader zu schaffen, um im August beim Nordsee-Cup der Altersklasse U 15 dabei zu sein.

Eventuell könnte sie dann in der Tat strategische Feinheiten vom Schach übernehmen, auch wenn Schittkowski bei ihr in puncto Spielintelligenz Steigerungsbedarf sieht: "Vielleicht wäre auch Merle eine gute Schachspielerin, da sie eine intelligente Dirigentin ist." Jasmin und Merle hätten sicher nichts dagegen, wenn sie beide gemeinsam einmal das deutsche Nationaltrikot tragen dürften.