Die Kreisstädter qualifizieren sich mit 3:1 über den Witzhaver SV für die Aufstiegsrunde zur Fußball-Verbandsliga Süd-Ost.

Bad Oldesloe. Zum Titel fehlten am Ende nur ein paar Tore, aber verpassten Chancen nachzutrauern, kam beim VfL Oldesloe niemandem in den Sinn. Platz zwei hinter dem punktgleichen WSV Tangstedt, der sich nun Meister der Fußball-Kreisliga Stormarn nennen darf, wird für den Klub von der Trave zum schillernden Erfolg. "Der Gedanke, die Aufstiegsrunde zu erreichen, war für uns vor der Saison etwas aus dem Reich der Märchen", sagte Obmann Jens Schenk. Nun ist daraus Realität geworden, zum 150. Vereinsjubiläum könnten sich die Stormarner das schönste Geschenk selbst machen und in die Verbandsliga zurückkehren.

Das letzte Punktspiel war noch einmal ein Tanz auf der Rasierklinge, unter dem Druck, unbedingt gewinnen zu müssen. Der Außenseiter Witzhaver SV erwies sich als hartnäckiger Kontrahent, allerdings mit Stürmern ohne Killerinstinkt. Als es in der zwölften Minute schon Elfmeter gab für die Gäste, hätte alles eine andere Wendung nehmen können. Aber VfL-Torwart Björn Brinkmann wehrte den Schuss von Benjamin Bergmann ab. Oldesloe gewann mit 3:1.

"Was jetzt kommt, ist eine Zugabe, eine Belohnung für die ganze Saison", sagte Schenk. Doch noch steht nicht einmal fest, ob es in der Aufstiegsrunde überhaupt einen Sieger geben kann. Nur wenn der SSC Hagen Ahrensburg den Sprung in die Schleswig-Holstein-Liga schafft, wird für den Gruppensieger ein Platz in der Verbandsliga frei. Erster Gegner ist am Sonnabend auswärts der RSV Landkirchen, am 5. Juni kommt der SSV Güster. Zum Schluss geht es am 9. Juni auf neutralem Platz gegen den TSV Schlutup.

Beim Tabellendritten VfL Tremsbüttel wollte man sich mit der Enttäuschung, trotz eines abschließenden 3:0 bei Meister Tangstedt und einer Saison ohne Niederlage mit leeren Händen dazustehen, nicht lange aufhalten. "Wir sind jetzt schon heiß auf die neue Serie", sagte Trainer Marco Schier. "Dann wollen wir aufsteigen. Die Voraussetzungen sind da, es liegt nur an uns." Die ärgsten Konkurrenten könnten vom SSV Pölitz und SV Preußen Reinfeld kommen, den Mannschaften auf Rang vier und fünf.

Als bester Aufsteiger hat sich der SC Elmenhorst an Position sechs etabliert. Schlusspunkt vor der Sommerpause war ein 2:1 gegen den SV Timmerhorn-Bünningstedt, der als größtes Sorgenkind der Kreisliga in die fußballfreie Zeit geht. Trainer Thomas Runge arbeitet künftig für den Bramfelder SV II, der Weggang von sechs Spielern steht fest. Weitere Akteure sollen wechselwillig sein. Auf der eigenen Internetseite berichtet der Klub, es brauche "fast ein Wunder, um den Ligaspielbetrieb in der nächsten Saison sicherzustellen". Nun läuft am Schäferdresch das "Unternehmen Rettung". Als Krisenmanager wirkt Georg Erdelbrock (Telefon 0177/531 15 07, E-Mail info@svtb.de ), er ist Ansprechpartner für interessierte Trainer und Spieler. Was in Timmerhorn möglich ist, hatte die Mannschaft vor einem Jahr als Vizemeister gezeigt.

Wie schnell es abwärts gehen kann, bekam in dieser Serie ganz besonders der SC Union Oldesloe zu spüren. Im Vorjahr noch zweifacher Sieger des Stadtderbys gegen den VfL, verabschiedet sich der Kurparkklub trotz eines 4:2 im Duell der Absteiger gegen den SV Hammoor als Tabellenletzter. Neu in der Kreisliga sind nach der Sommerpause die Aufsteiger FSG Südstormarn, TSV Zarpen und WSV Tangstedt II.