Der SV Eichede gewinnt das letzte Spiel von Trainer Hans-Friedrich Brunner mit einem 6:3 gegen den SV Todesfelde.

Steinburg. Das letzte Wort gehörte dem Trainer, dem erfolgreichsten in 65 Jahren SV Eichede. Ein Aufstieg, zwei Kreispokalsiege, Vizemeister von Schleswig-Holstein, Landespokal-Halbfinale: Vier Spielzeiten nur hat Hans-Friedrich Brunner für diese Bilanz gebraucht. Das Detail, Abschied zu nehmen mit Platz vier und damit dem schlechtesten Ergebnis unter seiner Verantwortung, blieb am letzten Tag nur eine Randnotiz. "Es geht eine schöne Zeit zu Ende", sagte Brunner, "und man kann diesem Verein und dieser Mannschaft nur alles Gute wünschen." Dann verließ der 51-Jährige zum letzen Mal den Rasen des Ernst-Wagener-Stadions, nach einem unterhaltsamen Spiel und einem 6:3 (2:0) gegen den SV Todesfelde.

Der Nachmittag endete, wie er begonnen hatte: mit viel Applaus. Fünf Spieler erhielten Präsente und Dank für ihr nun endendes Engagement, den größten Beifall erntete Christian Rave. Der Mittelfeldmann spielt in der kommenden Saison schon dort, wo der SV Eichede irgendwann einmal hin möchte - in der Regionalliga Nord (für den VfR Neumünster). Was ihn für höhere Aufgaben qualifiziert, zeigte der 22-Jährige zum Abschluss nicht nur mit der Vorlage zum 1:0. Innenverteidiger Sönke Meyer (kehrt nach einem Jahr zum NTSV Strand 08 zurück) sammelte ebenfalls noch einen Punkt als Vorbereiter. Außerdem verlassen Torwart Danny Schramm (SV Schackendorf), Lasse Bork (Eutin 08) und Jasper Kröhnert (SC Schwarzenbek) den Verein.

Es bricht eine Zeit der Veränderungen an für Stormarns Fußball-Aushängeschild, rund um die Ligamannschaft bleibt nur wenig beim Alten. Brunners Assistent Danilo Blank, Betreuer Manfred Klein und Obmann Heiko Wagner machen Platz, der künftige Chefcoach Oliver Zapel wird neues Personal mitbringen und eine neue Philosophie. Dass jetzt etwas anderes kommt, sei "vielleicht auch für die Mannschaft gut", sagte Brunner. "Wir hinterlassen hier keine verbrannte Erde, hier kann man noch richtig was von unserer Arbeit sehen."

Brunners letztes Jahr war nicht einfach, bis es sogar hörbar knirschte zwischen dem ehrgeizigen, anspruchsvollen Eutiner und dem Verein. Nur ein paar Wochen vergingen im Winter zwischen Vertragsverlängerung und dem Rückzieher nach dem Verzicht auf die Regionalligabewerbung. Der Trainer wollte um jeden Preis aufsteigen, Präsident Olaf Gehrken lehnte mit Verweis auf eine sportlich mäßige Saison und hohe Kosten ab.

Dass die Leistungen den Ansprüchen häufig nicht genügten in dieser Serie, räumte Brunner ein. "Da war von Beginn an ein bisschen der Wurm drin", sagte er, "auch weil es mit unseren Neuzugängen nicht so gesessen hat." Zum verpatzten Start gehörte das Erstrunden-Aus im Landespokalwettbewerb, für den die Steinburger die erneute Qualifikation mit dem überraschenden Scheitern auf Kreisebene am SV Preußen Reinfeld verpassten.

Doch das sind nur Kleinigkeiten gemessen an den Triumphen aus vier Jahren, und dass dieser Trainer einen großen Abschied verdiente, dafür hatte auch die Mannschaft ein gutes Gespür. Willensstark und einsatzfreudig präsentierte sich Eichede zum Schluss, mit dem Führungstor von Torge Maltzahn schon in der fünften Minute. Das SVE-Urgestein legte noch zweimal nach (39., 76. Minute). Auch André Kossowski (61.), Jan-Ole Rienhoff und Fabian Kolodzick (81.) trugen zum Zwischenstand von 6:1 bei. Oliver Zebold (59.), Florian Wurst (82.) und Kay Reining (88./Foulelfmeter) verkürzten für die Gäste.

Brunner hat immer viel von seinen Spielern verlangt, seine letzte Anweisung bezog sich auf den festlichen Teil. "Jetzt haben es sich alle verdient, ein bisschen zu feiern", sagte er. Blank, der bald Vater wird und auch deshalb ein wenig kürzertreten möchte, soll dem SVE künftig im Bereich Scouting und Spielbeobachtung zuarbeiten. Ein letztes Wiedersehen der Mannschaft gibt es in anderthalb Wochen im Elternhaus der Mannschaftsführer Jan-Ole und Jacob Rienhoff, die scheidenden Trainer und Funktionäre geben einen aus. Dann ist die kurze Ära des "Mecki" Brunner in Eichede endgültig vorbei.

SV Eichede: Schramm - Fischer, Buchholz, Sönke Meyer, Sebastian Meyer - Wagner, Jan-Ole Rienhoff, Maltzahn, Rave (85. Westphal), Kossowski (76. Blank) - Schmidt (59. Kolodzick).