Die Tischtennisherren gewinnen das Relegationsturnier gegen FT Eiche Kiel und TSV Lunestedt und bleiben damit in der Regionalliga.

Bargteheide. Die Tischtennisherren des TSV Bargteheide sahen es locker. Gleich nach dem 9:6 über die FT Eiche Kiel fuhren sie erst einmal zur Familie Markscheffel, um sich bei Spaghetti arrabiata für das zweite Spiel zu stärken. Nach ihrer Rückkehr in die Sporthalle der Carl-Orff-Schule gab es noch ein 9:4 über den TSV Lunestedt zu feiern. Damit hatten sich die Bargteheider als Drittletzter der Regionalliga Nord wie im Vorjahr gegen zwei Oberliga-Vizemeister (der Staffeln Nord und Nord-West) durchgesetzt.

Als Sieger des Relegationsturniers dürfen sie ab September ihre dritte Saison in der dritthöchsten deutschen Spielklasse bestreiten und tun das vermutlich in unveränderter Besetzung. "In der Szene hat es sich herumgesprochen, dass es bei uns nichts zu verdienen gibt. Spieler, die uns sportlich voranbringen könnten, machen einen großen Bogen um Bargteheide", sagt der norddeutsche Jungenmeister Ole Markscheffel.

Ausnahme im vergangenen Jahr war Florian Keck, der im mittleren Mannschaftsdrittel zunächst seine Probleme hatte, im unteren Paarkreuz aber fleißig punktete. Keck war es dann auch, der den Erfolg über die "Freien Turner" mit einem 3:1 über Joachim Schulz perfekt machte. Nachdem die Kieler anschließend die Lunestedter mit 9:3 abgefertigt hatten, zeichnete sich ab, wie der lange Tag enden würde.

Atmosphäre beinahe wie bei der Fußball-WM 2010 kam dann im Vergleich mit dem Team aus der Nähe von Bremerhaven auf. Lunestedter Fans veranstalteten mit Rasseln und den in deutschen Stadien verpönten Vuvuzelas, gleich drei an der Zahl, gewaltigen Lärm. "Bei dem einen oder anderen Ballwechsel hat das gestört", stellte Ole Markscheffel fest. Insgesamt aber habe die Lunestedter Reisegesellschaft einen sympathischen Eindruck hinterlassen.

Auf ein ähnlich begeisterungsfähiges Publikum hoffen die Bargteheider in den nun anstehenden Nachbarschaftsduellen mit der zweiten Mannschaft des Kreisrivalen SV Siek, die als verlustpunktfreier Oberligameister souverän eine Klasse höher kletterte. Ole Markscheffel freut sich drauf: "Wir gegen Siek und dann auch noch in der Regionalliga, das hat was. Ich verspreche zwei Tischtennis-Feste."

Mit ihrer persönlichen Leistung konnte die Bargteheider Nummer eins zufrieden sein. Sowohl gegen die Kieler als auch gegen die Lunestedter gewann Ole Markscheffel, was es zu gewinnen gab. Sein ganzes Können spielte er aus, als es gegen den Kieler Spitzenspieler Christian Witter bei einem 1:2-Satzrückstand kritisch zu werden drohte. Die restlichen beiden Durchgänge entschied Bargteheides Spitzenkraft klar für sich.

Schlüsselspiel war aber das hart umkämpfte 3:2 von Fabian Kutzner und Clemens Velling im Doppel über René Ahrensdorf und Christian Petzsche. Erstens, weil die Stormarner gewannen, zweitens, weil sie in dieser Partie merkten, dass es zum Erfolg über die Landeshauptstädter schon gewaltiger Anstrengungen bedurfte.

Bei dumpfer Begleitmusik und gegen ein Lunestedter Team, das seine zahlreich mitgereisten Freunde nicht enttäuschen wollte, fiel der Einstieg in die andere Partie noch schwerer. Von den ersten sieben Matches verloren die Bargteheider vier. Erste Sorgenfalten auf der Stirn der eigenen Anhängerschaft wurden dann von Clemens Velling geglättet, der ein 0:2 gegen Marcel Czichy in ein 3:2 verwandelte. Wieder in den eigenen vier Wänden gelandet, äußerte Ole spät abends nur noch einen Wunsch an die Teamgefährten: "Gewährt mir bitte demnächst einen Monat totale Pause. Die brauche ich, um wieder heiß auf Tischtennis zu sein."