Herbe Niederlage für Ahrensburgerinnen: Die Handballfrauen kommen im Finale gegen den TSV Ellerbek mit 16:29 unter die Räder.

Ahrensburg. Wochenlang haben die Handballfrauen des Ahrensburger TSV dem Endspiel des Hamburger Pokalwettbewerbs entgegengefiebert - und dann das: Der vermeintliche Saisonhöhepunkt endete für den Titelverteidiger aus Stormarn mit einem Debakel. Die Mannschaft von Trainerin Kathrin Herzberg kam gegen den Oberligakonkurrenten TSV Ellerbek mit 16:29 (6:15) unter die Räder, und zog damit nach den beiden verlorenen Punktspielen gegen den Erzrivalen aus dem Kreis Pinneberg zum dritten Mal in dieser Saison den Kürzeren.

"Wir waren vor dem Spiel alle extrem angespannt und doch sehr überrascht, wie Ellerbek gleich von der ersten Minute an losgelegt hat. Wir hatten nicht den Hauch einer Chance", sagte Ahrensburgs Rückraumspielerin Carolin Fischer.

Gerade einmal zehn Minuten waren gespielt, als die Anzeigetafel in leuchtend grünen Ziffern bereits einen Acht-Tore-Vorsprung für die Ellerbekerinnen verkündete. Herzberg stand in dieser frühen Phase des Spiels relativ emotionslos an der Seitenlinie, die Arme in die Hüfte gestemmt, ab und an rupfte sie ihr rosa T-Shirt gerade, um dann schnell wieder beide Hände in den Hosentaschen verschwinden zu lassen. Ein Bild, das man von der engagierten, häufig sehr emotional reagierenden Trainerin so nicht kennt.

"Ich hatte erwartet, dass die Mädchen vor dem Spiel brennen, aber da war ja nicht mal mehr ein Funke", sagte Herzberg und versuchte erst gar nicht, ihre Enttäuschung zu verbergen. "Wenn man nicht mit Herz spielt, kann man auch nicht gewinnen", so die Trainerin, die das verlorene Finale als logische Konsequenz der verkorksten Saison bezeichnete.

Immerhin: Auch wenn der Verein zur kommenden Saison nicht mehr für die Oberliga gemeldet hat, weil sich die Spielerinnen in alle Winde zerstreuen, ist zumindest der sportliche Klassenerhalt geschafft - das steht nach dem 36:31 (19:17) bei der HSG Fockbek/Nübbel schon vor der abschließenden Partie am Sonnabend (17 Uhr, Wulfsdorfer Weg) gegen die SG Niendorf/Wandsetal fest.

Mayra Erdbrügger ist neben Lisa Schier und Lena David eine von drei Oberliga-Spielerinnen, die beim Ahrensburger TSV bleiben und kommende Saison eine Klasse tiefer in der Hamburg-Liga spielen wird. Auch ihr war die Enttäuschung nach der Endspielniederlage deutlich anzumerken: "Wir sind motiviert in das Spiel gegangen, doch nach dem Anpfiff passte bei uns nichts mehr zusammen. Zudem waren uns die Ellerbekerinnen aufgrund ihrer Körpergröße physisch überlegen."

Die etatmäßige Torfrau Lena Teufel spielte im Finale durch, Ersatztorfrau Lisa Schier sah die Niederlage ihrer Mannschaft tatenlos von der Bank aus mit an. "Schade, wir hätten gerne den Pokalgewinn wiederholt, aber bei uns war die Luft raus. Und mit Lena David hat uns eine erfahrene Spielerin gefehlt, die normalerweise sehr viel Dynamik ins Spiel bringt."

Rückraumspielerin Jessica Fraatz, die noch unschlüssig ist, ob sie mit dem Handball aufhört oder noch eine Spielzeit dranhängt und zu einem Verein in Hamburg wechselt, blickt schon jetzt etwas wehmütig auf die Zeit beim Ahrensburger TSV zurück: "Schade, dass sich die Mannschaft auflöst, es ist eine super nette Truppe".

Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: J anicke Bielfeld (3), Nadine Grunwald, Ilka Bernhardt, Carolin Fischer, Melanie Schlüter, Jessica Fraatz (je 2), Mayra Erdbrügger und Alisa Thoß (je 1).