Wohltorf. Nach langer Sanierung hat das Sachsenwaldbad wieder geöffnet. Warum der See bei Badegästen so beliebt ist und was sich verändert hat.

Umrahmt von hohen Bäumen liegt mitten im Sachsenwald der Tonteich und bietet ein Bild der Idylle. Am Kiosk ein Eis schlecken, sich auf der Wiese räkeln und über den Steg ins blau-grüne Wasser steigen – für viele Menschen gehört das zum Sommer in Wohltorf dazu. Auch bei Angelika Eschke-Fuhrmann kommen in dem Naturbad viele Erinnerungen hoch. „Die Kinder sind hier praktisch groß geworden“, erzählt Angelika Eschke-Fuhrmann, die zusammen mit Sabine Behr in das Sachsenwaldbad gekommen ist. Später fuhren die Kinder allein mit dem Fahrrad ins Bad, berichten die beiden. Und nun sind sie froh, dass sie sich wieder zu einem Besuch an dem Tonteich verabreden können, denn seit Kurzem ist das Freibad nach ausführlichen Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten wieder geöffnet.

Sie schätzen die Natur rund um das Bad, das klare Wasser und die angenehme Kühle, wenn es im Sommer so heiß ist. „Es fehlen nur die Berge“, scherzt Angelika Eschke-Fuhrmann. Und man kennt sich, ergänzt Sabine Behr. Einige Badegäste kennt sie schon aus der Zeit, als sie mit den Kleinen hierher gekommen ist.

Tonteich in Wohltorf ist landschaftlich schön gelegen

Dagmar Stüber gehört ebenfalls zu den Stammgästen, die froh ist über die Wiedereröffnung. Neben den bisherigen Vorteilen, wie die landschaftlich schön gelegene Tonkuhle, die Sicherheit, die Freundlichkeit der Mitarbeiter und das Angebot des Kiosks streicht sie die sanierten Sanitärbereich sowie die jetzt zur Verfügung stehenden Schließfächer heraus.

Denn das Bad war durchaus auch bisher gepflegt, aber in die Jahre gekommen. Der veraltete Sanitärtrakt wurde saniert, sagt Bernd Wyrwinski, Geschäftsführer des Vereins Sachsenwaldbad Tonteich. Es gibt nun getrennte Duschen und Toiletten. Zudem wurde eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach installiert. Bei der Realisierung des behindertengerechten Zugangs gab es einige Probleme, sodass er voraussichtlich erst zum Saisonstart 2023 realisiert werden kann, erläutert der Geschäftsführer.

Viele junge Badefreunde schätzen das Sachsenwaldbad – und den Kiosk

Die Kosten für die bisherigen Arbeiten sind von den einstmals geschätzten 300.000 Euro auf mehr als 450.000 Euro gestiegen. Eine endgültige Rechnung gibt es noch nicht. Zehn Prozent gibt die Gemeinde Wentorf dazu. 90.000 Euro kommt von der AktivRegion. Den Rest übernimmt der Verein, der Dank guter Einnahmen aus dem sonnigen Vor-Corona-Sommer über Rücklagen verfügt.

Ben Maseiczick (v.l.), Pascal Eggers und Nick Vittinghoff treffen  gern Freunde in dem Freibad.
Ben Maseiczick (v.l.), Pascal Eggers und Nick Vittinghoff treffen gern Freunde in dem Freibad. © Thomas Pöhlsen | Thomas Pöhlsen

Neben den Badegästen, die schon seit Jahrzehnten kommen, gibt es auch viele junge Badefreunde. Zu ihnen gehören die Studenten Ben Maseiczick, Pascal Eggers und Nick Vittinghoff. Sie treffen im Bad oft Freunde. „Viele sind in unserem Alter“, sagt Ben Maseiczick. Sie mögen die Attraktionen, wie der Steg, der Sprungturm und das im Wasser schwimmende Kreuz. Und die jungen Männer schätzen das Essen vom Kiosk.

Am vergangenen Mittwoch waren es 1300 Gäste, berichtet Schwimmmeister André Poplun. Am gestrigen Donnerstag wohl 1400 Gäste. Zusammen mit Rettungsschwimmer Mark Taube sorgt er für die Sicherheit auf der Anlage.

Schwimmmeister André Poplun (l.) und Rettungsschwimmer Mark Taube sorgen für Ordnung im Bad.
Schwimmmeister André Poplun (l.) und Rettungsschwimmer Mark Taube sorgen für Ordnung im Bad. © Thomas Pöhlsen | Thomas Pöhlsen

Damit liegen die Zahlen allerdings noch weit unter den Ergebnissen vor Corona, weiß Poplun. Da kamen an heißen Tagen zwischen 2500 und 2800 Gäste zum Tonteich. „Die Menschen müssen sich erst wieder an das Sachsenwaldbad gewöhnen“, erklärt er. Im vergangenen Jahr gab es eine Regelung mit zwei Schwimmzeiten. Dazwischen wurde die Anlage für eine Reinigung geschlossen. Außerdem durften nur 800 Gäste in die Freibad gelassen werden. „Damals gab es die Sorge, dass man der 801. Gast ist und abgewiesen werden muss“, sagt er. „Da sind viele lieber gar nicht erst ins Bad gegangen.“

Die Eintrittspreise sind gegenüber dem vergangenen Jahr von 6 auf 4 Euro für Erwachsene und von 3 auf 2,50 Euro für Kinder gesenkt worden. Vor der Pandemie mussten Erwachsene 3,50 Euro und Kinder 2 Euro zahlen. Die beliebte "Happy Hour" gibt es jedoch noch immer: Wer zwischen 18 und 19.30 Uhr zum Tonteich kommt, muss als Erwachsener 2 Euro und als Kind 1 Euro zahlen.