Ernte: Dörte Dusenschön erntet “Moonshine“ und “Aladin“

Sie tragen ausgefallene Namen wie "Moonshine", "Heart of Gold" und "Aladin" und leuchten in den Farben Grün, Gelb, Rot und Orange. Was so überaus exotisch klingt, beschreibt lediglich eine unserer heimischen Gemüsesorten: den Kürbis. Pünktlich zum Herbstanfang und dem kommenden Halloween-Fest ist diese Vielfalt direkt an der Sachsenwaldstraße zu finden. Denn auf der Strecke von Schönningstedt nach Glinde weist ein bunt bemaltes Schild am Fahrbahnrand auf "Schönningstedter Kürbisse" hin. Hinter der Einfahrt erwartet Neugierige ein großes Jute-Zelt, liebevoll dekoriert und gefüllt mit Tischen, auf denen sich Kürbisse häufen. Dörte Dusenschön versucht sich damit erstmalig an einem dritten Standbein.

"Die Landwirtschaft wird nicht leichter, da muss man kreativ sein und Ideen haben", erklärt die 44-Jährige. Neben der Leitung des Reitstalls "Gut Silk" und des landwirtschaftlichen Betriebs hat Dusenschön sich damit ein weiteres Projekt auf die Schultern gelegt. Eine Last sei das für sie jedoch nicht, vielmehr eine private Herzensangelegenheit: "Ich weiß von meiner Großmutter viel über den Anbau und hatte Lust darauf, etwas Neues auszuprobieren."

Landwirtin startete Experiment mit 54 Kürbis-Sorten

So begann sie im vergangenen Januar auf einem Teil des Getreideackers verschiedenste Kürbissorten anzupflanzen. "Insgesamt waren es 54 Stück - hochgekommen sind aber nicht alle", beschreibt Dusenschön die Anfänge ihres Vorhabens. Die Ernte bewältigte sie im September und seitdem steht die Landwirtin jeden Tag von 10 bis 18 Uhr an der Sachsenwaldstraße und berät ihre Kunden. Schweift der Blick durch das gemütliche Jute-Zelt, scheinen mindestens 30 Sorten den Weg auf die Verkaufstische gefunden zu haben. Von Modellen von der Größe eines Tennisballs bis zu Riesen-Kürbissen, die vor allem zum Aushöhlen für Grusel-Gesichter an Halloween beliebt sind - Dusenschön bietet fast alles zum Verkauf zu Preisen von 50 Cent bis zu zehn Euro pro Stück. An jedem Tisch hängt ein Schild: Name, Geschmack und Zubereitungsmöglichkeiten sind darauf zu finden. Eine regelrechte Marktlücke, schließlich habe es ein derartiges Angebot an Speiskürbissen in der Region laut Dusenschön noch nicht gegeben. Angenommen wird es jedenfalls gut.

"Es kommen auch viele junge Leute her, die etwas anderes suchen als den klassischen Hokkaido", sagt Düsenschön. So sei etwa der Butternusskürbis gerade stark im Kommen, verrät sie begeistert. Das hellgelbe, eher Zucchini-förmige Gewächs sei roh essbar, habe einen süßlichen Geschmack und sei deshalb besonders für Püree oder zum Backen geeignet. Die gelb, grün und orange gestreifte Sorte "Aladin", die aufgrund ihrer flach-runden Form auch "Bischofsmütze" genannt wird, ist hingegen vor allem als Füllung von Paprika und zu Bratkartoffeln schmackhaft. Eine Kürbissuppe lasse sich natürlich mit fast jeder Sorte kochen.

Noch bis Ende Oktober möchte die Landwirtin Kürbisse anbieten. Und auf der Fläche direkt hinter dem Zelt plant sie bereits die Aussaat für die nächste Saison.