Riesiger Neubau vom Kreis genehmigt - Bauausschuss bessert jetzt nach: maximal neun Meter Firsthöhe

Kleine Ursache, große Wirkung: Nachdem Kiel die Landesbauordnung modifiziert hat, tun sich mancherorts Lücken in Bebauungsplänen auf, die findige Architekten zu nutzen wissen. Um weiteren Wildwuchs zu verhindern, will Oststeinbek in Windeseile den B-Plan 7 präzisieren.

Die Einigkeit im Bauausschuss war sofort hergestellt. Links und rechts der Möllner Landstraße (Höhe Meienhoop und Heidstücken/Ostlandstraße) ist ein 11,7 Hektar großes Wohngebiet definiert. Dort überragt die eingeschossigen Einfamilien- und Doppelhäuser ein zweigeschossiger, massiver Block. Der Kreis Stormarn als Genehmigungsbehörde hatte im beschleunigten Verfahren dem Bau dieses Hauses zugestimmt, das allein durch seine Firsthöhe von 11,40 Metern erheblich aus dem Rahmen fällt.

Der alte B-Plan sieht Häuser mit einem Sockel von 0,6 Metern und für das Obergeschoss mit einem Drempel (gemauerte Außenwand unter der Dachschräge) von maximal 1,80 Meter vor. Nicht aber die maximale Firsthöhe. "Wir hatten den Bezugspunkt für den Drempel nicht definiert und waren von der Oberkante der Rohdecke des Obergeschosses ausgegangen. So entsteht eine Firsthöhe von weniger als neun Metern", berichtet Christian Dyhr, Fachbereichsleiter Bau. Doch neue Definitionen für Staffelgeschosse machten den B-Plan auslegbar, "das hat der Kreis anerkannt".

Das Ergebnis ist das alles überragende weiße Haus nahe der Bushaltestelle Möllner Landstraße/Meienhoop. "Nachts ist es auch noch beleuchtet", empört sich eine Anwohnerin. Sie möchte anonym bleiben.

"Unser B-Plan war anfangs in Ordnung. Aber nun müssen wir reagieren", bedauert Bürgermeister Jürgen Hettwer. "Zwei Bauanträge sind durchgegangen. Jetzt ist gut."

Der Ärger am Meienhoop zielt auch auf die Doppel- und Reihenhäuser, die sich von der Möllner Landstraße aus hinter dem großen Kasten verstecken. Auch sie fallen komplett aus dem gängigen B-Plan.

Neue Häuser in dem Plangebiet sollen künftig auf eine maximale Firsthöhe von neun Metern beschränkt werden. Die Dachneigung muss mindestens 28 Grad betragen. Schließlich darf pro angefangenen 600 Quadratmetern Grundstück nur eine Wohneinheit gebaut werden. "Hoffentlich geht die Änderung schnell. Denn das Haus auf der Innenkurve Meienhoop ist im Sommer abgerissen worden. Wenn dort einer so einen großen Schuppen baut...", warnt die kritische Nachbarin. Die Skepsis ist angebracht. Bevor der B-Plan nicht mit allem Drum und Dran beschlossen ist, würde der Kreis wohl noch einmal für den Bauherrn entscheiden. Dyhr: "Wir müssen jetzt schnell handeln."

Weitere Beschlüsse

In weiteren Beschlüssen befürwortete der Bauausschuss die Reparatur des Atriumdaches über der Eingangshalle des Sportforums. Auch ein Sichtschutz für die Saunaterrasse des Medi-Terrain fand Zustimmung. Außerdem wurde die Erstellung eines Gemeindeentwicklungsplanes "Oststeinbek 2025/30" befürwortet und zudem die Widmung der Feldwege in Havighorst empfohlen.

Die Lüftungsanlage im Bürgersaal und Trauzimmer im Kratzmannschen Hof soll technisch geprüft und verbessert werden. Schließlich sollen Vorschläge zur Außenbeschriftung des Oststeinbeker Bürgerzentrums eingeholt werden.