Kartoffeln: Linda, Gunda oder Belana - jede hat ihre Vorzüge

Ohne Kartoffeln geht bei den Stammerjohanns gar nichts. Gerade haben sie einen Fünf-Kilo-Sack beim Hof der Familie Posewang gekauft. "Wir essen fast jeden Tag Kartoffeln", sagt Manfred Stammerjohann (75). Und seine Frau Hannelore schwärmt: "Wir kaufen unsere Kartoffeln seit über 30 Jahren bei den Posewangs. Die sind fest und gelb, schmecken wunderbar."

Seit Anfang Juli gibt es auf dem Oststeinbeker Hof die ersten Frühkartoffeln - gut zwei Wochen später als sonst. "Der Frost in der ersten Mai-Woche hat dafür gesorgt, dass das Grün der Kartoffelpflanzen abgefroren ist. Es musste sich erst neu bilden", erzählt Timo Posewang, der den Hof zusammen mit seiner Frau Silke bewirtschaftet. Die Frühkartoffeln, die die beiden Landwirte auf einem Hektar anbauen, sind wegen ihrer dünnen, "pelligen" Schale nicht länger als eine Woche lagerbar. Rund 33 Tonnen verkauft das Ehepaar davon in seinem Hofladen, liefert sie an die umliegenden Kindergärten und Gaststätten aus.

"Noch zehn bis 14 Tage, dann ist Schluss mit den Frühkartoffeln", sagt Timo Posewang. Dann geht es für die echten Kartoffelfreunde erst richtig los. Denn dann kommen die späteren, schmackhafteren Sorten dran. Auf rund 45 Hektar baut er Leyla und Belana, Cilena und Gunda an. "Wir hatten in diesem Jahr bisher sehr gute Bedingungen mit viel Regen und Wärme. Das war gut für die späten Kartoffelsorten. Doch die echte Freude kommt erst auf, wenn das Wetter bis zur Ernte mitspielt."

Wenn alles gut geht, hat er im September rund 40 bis 50 Tonnen Kartoffeln pro Sorte im Lager liegen - genug, um alle Kunden bedienen zu können. Überhaupt, die Kunden. Die meisten wissen ganz genau, was sie wollen. Deshalb bieten die Posewangs nicht nur alle Sortiergrößen von klein bis groß, bis zur Grillkartoffel an. Auch die Sorten haben unterschiedliche Eigenschaften. Leyla und Cilena sind fest, eignen sich als Salz- und Pellkartoffel ebenso wie für Bratkartoffeln und für den Salat. Sie besitzen weniger Stärke, sind nicht ganz so gelb. "Gunda hingegen ist eine mehlige Sorte mit weißlicher Farbe, hervorragend für Suppen und Pürees", sagt Timo Posewang.

Und was ist seine Lieblingssorte? "Eindeutig Belana", sagt der Landwirt. "Schön gelbfleischig und festkochend, sehr schmackhaft, ein Multitalent. Die Nachfolgersorte der Linda eignet sich für fast alles." Um die Freunde der guten, alten Linda nicht zu enttäuschen, gibt es davon ebenfalls ein paar Säcke voll auf dem Hof. Timo Posewang: "Aber Belana ist genauso gut und dann noch ohne die lästigen Augen."