Verbrechen: Masood A. hinterlässt zwei kleine Kinder - Auto des Opfers in Lohbrügge gefunden

Verzweifelt schreit eine junge Frau aus dem Fenster eines Mehrfamilienhauses - ihre Augen sind rot unterlaufen von den Tränen. Vor wenigen Stunden erst hat sie erfahren, dass ihr Mann Masood A. umgebracht wurde. Es ist der Mann, dessen Leiche Mittwochmorgen auf einem Feldweg bei Havighorst gefunden wurde. Der 29-jährige gebürtige Afghane hinterlässt neben seiner Frau zwei kleine Kinder.

Jetzt hat die Mordkommission zu dem schrecklichen Fall neue Erkenntnisse: Masood A. arbeitete im Hotel "Marienthal Garni" in Wandsbek. Er hatte am Dienstag gegen Mitternacht Feierabend und sei danach nicht zu Hause angekommen. Am Morgen fand eine Frau beim Spazierengehen seine Leiche in der Feldmark. Masood A. wurde durch mehrere Pistolenschüsse getötet, ergab die Obduktion. Zudem fanden die Ermittler noch am Mittwoch am Reinbeker Redder in Lohbrügge, unweit des Feldwegs, einen dunklen BMW mit starken Brandspuren im Innenraum - offenbar war versucht worden, den Wagen in Brand zu setzen. Der BMW gehörte dem 29-Jährigen. Das Auto wird derzeit von Hamburger Kriminaltechnikern auf Spuren untersucht. Hinweise auf ein Mordmotiv haben die Ermittler bislang noch nicht. Masood A. sei polizeilich nie in Erscheinung getreten.

Auch die Hinterbliebenen sind ratlos. Sie können sich nicht vorstellen, wer den 29-jährigen Familienvater kaltblütig erschossen haben könnte. "Es wirkt wie eine Hinrichtung", sagt Morti G., der Cousin der Ehefrau des Opfers, tonlos. Seit der schrecklichen Nachricht stehen Vater, Bruder, Onkel und die Cousins vor dem Mehrfamilienhaus in der beschaulichen Wohngegend in Bramfeld, wo Masood A. vier Jahre mit seiner Familie lebte. Sie alle schluchzen immer wieder, der Vater des Getöteten bringt kein Wort hervor.

"Er war ein Familienmensch, hat immer viel gearbeitet und war für seine Kinder da", sagt Morti G. "Masood hatte keine Schulden, oder Probleme mit anderen Menschen - wir wissen nicht, wer ihm und uns das antun konnte." Masood A. hatte zwei Töchter, eine ist fünf Jahre alt, die andere hat nächste Woche neunten Geburtstag. Sie ahnten gestern Nachmittag nur, dass ihrem Vater etwas Schlimmes widerfahren war.