Stapelfeld. Gemeinde hofft auf eine Wand an der A 1. Doch sie sieht wegen einer Verkehrszählung geringere Chancen und kritisiert den LBV.

Die 1800 Einwohner zählende Gemeinde Stapelfeld legt sich mit dem Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) an und wirft dem Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV) Trickserei vor. Konkret geht es um den Lärmaktionsplan für die Jahre 2018 bis 2023. Die ortsansässigen Politiker weigern sich, diesem zuzustimmen. Sie unterstellen dem LBV, mit falschen Zahlen zu arbeiten – und zwar bei den Fahrzeugen, die auf der Autobahn 1 entlang des Ortes unterwegs sind. Dadurch, so argumentieren sie, werde die Lärmbelästigung für die Einwohner heruntergespielt. In dem Streit kocht auch ein altes Thema wieder hoch: Stapelfeld wünscht sich seit Langem eine Lärmschutzwand, wurde diesbezüglich jedoch ausgebremst.

Laut einer EU-Richtlinie sind zur Verminderung der Lärmbelastung der Bevölkerung und zum Schutz ruhiger Gebiete sogenannte Lärmaktionspläne mit Maßnahmen aufzustellen. Zuständig dafür sind in Stormarn die Gemeinden. Einen solchen hat auch Stapelfeld, der allerdings schon im vergangenen Jahr und für fünf weitere hätte fortgeschrieben sein sollen. „Dabei werden Zahlen angepasst. Jene für die Fahrzeuge auf der A 1 Höhe unseres Ortes stimmt aber nicht“, sagt Bürgermeister Jürgen Westphal von der örtlichen Wählergemeinschaft. „Die Zahl ist vom LBV zu übernehmen, das wurde uns so vermittelt.“