Stadt „gehört“ den Bürgern

6. März: „Ahrensburg hat genug Parkplätze“

Ist Ahrensburg noch Hamburgs schöne Nachbarin? Ahrensburgs Politiker diskutieren darüber, ob Ahrensburg genug Parkplätze hat, während Hamburg innerhalb der nächsten 20 Jahre seine Innenstadt autofrei gestalten will. Die vom Stadtplaner Stefan Luft angestoßene Verkehrsdebatte verdient Aufmerksamkeit und Unterstützung. Im Sinne eines demokratischen Miteinanders sollten Bürger, Stadtverwaltung, Politiker und in Ahrensburg ansässige Firmen objektiv über Pro und Contra einer autofreien (Innen-)Stadt diskutieren.

Ahrensburg gehört weder dem Gewerbe noch der Verwaltung oder den Politikern. Es „gehört“ den Bürgern! Es darf daher kein Denkverbot über eine autofreie Innenstadt geben, die für Manhagener und Hagener Allee sowie Hamburger und der Großen Straße im Bereich des Rondeels den Autoverkehr untersagt und den Anlieferverkehr für den Einzelhandel zeitlich reguliert. Anstatt diese Straßen als Parkraum zu nutzen, sollten sie zu Fahrrad- und Fußgängerzonen umgebaut werden. Privaten Autofahrern sollte dafür ausreichende Parkflächen am Rande der Innenstadt geboten werden. Ebenso muss das Bussystem dem gestiegenen Fahrgastaufkommen angepasst werden, um den Umstieg vom Auto zu erleichtern.

Werner Haering, Ahrensburg

Es gibt genug Parkplätze

Noch nie habe ich Probleme bei der Parkplatzsuche in Ahrensburg gehabt. Es gibt sie reichlich. Im CCA einkaufen, mit der Möglichkeit, in der Tiefgarage zu parken (breite Parkboxen, gegebenenfalls die Parkkarte „entwerten lassen“) ist einfach toll. In Hamburg ist das chaotisch. Könnte mal jemand aus der Verwaltung eine Übersicht veröffentlichen, die alle Parkmöglichkeiten aufzeigt? Rondeel, Große Straße, Hamburger Straße, Hagener Allee, Manhagener Allee (alle teilweise, jeweils im Bereich des Rondeels) könnten für den Autoverkehr aus meiner Sicht gänzlich vom Autoverkehr befreit sein. Der Weg von den vorhandenen Parkhäusern zu den Geschäften der Innenstadt ist sehr kurz, alles liegt dicht beieinander. Aber auch: für Menschen, die nicht so beweglich sind, gibt es zum Beispiel das Netzwerk „trotz Alter“, die mehrmals wöchentlich Fahrten in die Innenstadt arrangieren, damit Arzt- oder Marktbesuche möglich sind.

Volkmar Rosink

Tangenten sind unverzichtbar

Niemand in Ahrensburg wird die Notwendigkeit verneinen, unseren Stadtkern als verkehrlichen Flaschenhals durch eine Nord- und vor allem Südtangente zu entlasten. Dabei wäre es möglich, die Tangenten weitgehend ohne Belastung des hiesigen Haushalts zu finanzieren, sofern anbaufrei geplant wird. Die offene Frage ist lediglich, welche planerische Lösungen mit dem Ziel höherer Wohnbehaglichkeit und der Schonung der Landschaft zum Zuge kommt. Um das zu lösen gibt es Experten wie studierte Stadtplaner und Verkehrsingenieure.

Unverzichtbar wäre, dass die Entscheidungsträger unverzüglich dann in die Hufe kommen, sobald eine überzeugende Idee für beide Tangenten als Gesamtkonzept auf dem Tisch liegt. Vielleicht dieses eine: Die Nordtangente könnte im Gewerbegebiet Nord ohne alle baulichen Maßnahmen sehr schnell realisiert werden, wenn der Kornkamp stadteinwärts und die Kurt-Fischer-Straße stadtauswärts als Einbahnstraße ausgewiesen würden. Diese Einbahnstraßen könnten übrigen sofort und besser als heute dem Anliegerverkehr und auch uns als kaufenden Bürgern zugute kommen.

Die südliche Verkehrsführung auf dem Bornkampsweg kann dafür unverändert übernommen werden. Die Maßnahme wäre vollendet, wenn die Verbindung zur B 75 und Delingsdorf anbaufrei für nicht mehr als Tempo 50 so geplant und gebaut werden, dass so wenig wie möglich Landschaftsverbrauch nötig ist. Als Kostenträger käme das Land in Betracht.

Günther Lange

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