Büro ohne PC? Einkaufen völlig ohne Online-Shopping? Kommunikation ohne SMS? Eine Woche ohne schnelle Recherche im Netz? Unvorstellbar!

Bargteheide. Dabei bin ich in einer Zeit mit drei Fernsehprogrammen, einem Telefonanschluss pro Familie und der Ansichtskarte aus dem Urlaub aufgewachsen.

Was für einen Medien-Dschungel haben wir unseren Kindern in den letzten 30 Jahren aufgeforstet! Wer Medien aus den Schulen heraushalten will, lässt die Kinder in diesem Dschungel allein. Das macht keinen Sinn! Vielmehr gilt es auf Grenzen und Gefahren hinzuweisen, vor allem aber herauszustellen, welche Chancen die digitale Welt bietet und wie man sich souverän in ihr bewegt. Erst dann können Kinder und Jugendliche den immer neuen digitalen Trends und Versuchungen kompetent begegnen. Und das ist mehr als auf bunte Knöpfchen drücken!

Mediennutzung ist ein Stück Alltagskultur geworden, für das wir Kinder und Jugendliche fit machen müssen. Kompetent durch das Leben gehen heute die Jugendlichen, die mit Stift UND Tastatur, mit Buch UND Bildschirm, mit alten UND neuen Medien souverän umgehen können. Der Weg dahin ist weniger schillernd als oft unterstellt. Denn vernünftiges Lernen in der digitalen Gesellschaft erfordert zunächst einmal: Methodenkompetenz. Richtig verstandenes digitales Lernen macht ganz sicher nicht dement, sondern schlau!

Aber das gesunde Mediennutzungsverhalten wird vor allem im Elternhaus geprägt: Schauen wir also hin, was unsere Kinder in Fernsehen und Netz konsumieren und sprechen mit ihnen darüber. Nutzen wir Tablet und PC nicht als einfachen Ersatz für den Babysitter. Handeln wir Bildschirmzeiten aus. Zeigen wir unseren Kindern die Faszination der analogen Welt. Aber lassen wir sie auch die großartigen Möglichkeiten des digitalen Lernens entdecken! Am besten übrigens gemeinsam mit uns.