Über den Beschluss des Verkehrsausschusses des Kreises Stormarn kann man sich freuen und ärgern.

Dass viele Straßen trotz fehlenden Fördergeldes saniert werden, das dürfte Autofahrer und Radler munter stimmen. Stormarn steckt immerhin 6,4 von 7,8 Millionen Euro selbst in den Ausbau von acht Projekten.

Andererseits bleibt die Finanzierungsfrage für die restlichen sanierungsbedürftigen Straßen offen. Und die Liste ist lang. Die Straßen im Bauprogramm werden je nach Zustand drei Dringlichkeitsstufen zugeordnet. Alles, was nicht unter die erste Stufe fällt, ist vorerst nicht planbar. Dabei handelt es sich um 58 Projekte mit einem Investitionsvolumen von knapp 50 Millionen Euro. Davon sollten ursprünglich rund 30 Millionen Euro aus dem Fördertopf des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetztes (GVFG) kommen. Dass diese Förderung nun ungewiss ist, das dürfte den Kreis Stormarn wiederum gar nicht munter stimmen.

Denn der muss außer Straßenbau auch noch andere Aufgaben übernehmen, die Geld kosten. Stormarn kann es sich zwar momentan leisten, solche Extrakosten zu stemmen. Und es ist gut, dass der Kreis seiner Verantwortung, eine solide Infrastruktur zu schaffen, nachkommt. Doch Bund und Länder dürfen sich ihrer Verantwortung ebenso wenig entziehen und finanziell gut gestellte Regionen durch Kürzung wichtiger Förderungen langfristig ausbluten lassen.