Ein Tempolimit auf der Kreisstraße 80 – das fordert Bernd Hengst von der Glinder CDU, um Unfälle zu verhindern.

Das wäre sinnvoll – wenn sicher wäre, dass es wegen überhöhter Geschwindigkeit zu Unfällen kommt. Bei den Unfällen auf der K 80 scheint das nicht nachweislich so zu sein.

Aber ohnehin könnte man auf die Idee kommen, dass es noch einen weiteren Grund für Bernd Hengst gibt, weshalb er das Tempolimit fordert: Lärmschutz. Denn er wohnt in unmittelbarer Umgebung der K80. Einer Gegend, die nach Angaben einer Bürgerinitiative mit zu den am stärksten lärmbelasteten Wohngebieten in Glinde gehört. Die Bürgerinitiative kämpft seit Jahren für mehr Lärmschutz. Bislang gibt es lediglich eine Holzwand mit einer dünnen Dämmplatte.

Ende vergangenen Jahres ergab das Gutachten eines Verwaltungsjuristen, dass weder die Stadt Glinde noch der Kreis eine neue Lärmschutzwand errichten muss. Glindes Bürgermeister Rainhard Zug sagte damals, dass sich die Bürger mit 90 Prozent beteiligen müssten, wenn eine neue Lärmschutzwand gebaut würde. Dass das nicht schön für die Anlieger ist, ist klar. Auch klar ist, dass es nicht schön ist, neben einer lauten Straße zu wohnen. Es mutet aber seltsam an, dass die Forderung nach einem Tempolimit wegen Unfällen aufkommt, kurz nachdem sich herausstellte, dass die Anwohner – zu denen Bernd Hengst gehört – keinen Anspruch auf den Bau einer Lärmschutzwand haben.